Dautmergen

See statt Abbau

25.04.2015

Ein See und Streuobstwiesen: In der jüngsten Dautmerger Gemeinderatssitzung informierten Vertreter der Firma Holcim Süddeutschland über den Ölschieferabbau und die geplante Rekultivierung.

Holcim-Werkleiters Dieter Schillo und der Leiter der Gewinnungsbetriebe, Andreas Junginger, standen auf Bitte der Gemeinderäte in den jüngsten Sitzung Rede und Antwort. Sie gingen auf die Themen weiterer Ölschieferabbau, Rekultivierung der Abbauflächen und das damit zusammenhängende Rückhaltebecken für Oberflächenwasser ein.

Dem Gremium wurde das gesamte Abbaufeld gezeigt, das sich in das momentan aktuelle Abbaugebiet Schiefer-Westfeld (Gemarkung Dautmergen) und das künftige Abbaugebiet Schiefer-Ostfeld (Gemarkung Dormettingen) aufteilt. Der Regelabbau auf Dautmerger Gemarkung dauert bis Ende 2016. Ab dem Jahr 2017 wird dann, bis voraussichtlich 2044, auf Dormettinger Gemarkung Schiefer abgebaut.

Die Rekultivierung auf Dautmerger Gelände soll zwischen 2017 und 2018 geschehen und nach genau genehmigten Vorgaben, in Verantwortung der Firma Holcim, erfolgen. Wichtig für die Gemeinde Dautmergen ist, dass im Rahmen der Rekultivierung die Entwässerung neu ausgerichtet wird. Es wird ein Rückhaltebecken mit einem Volumen von 1700 Kubikmetern und einer, von der Gemeinde Dautmergen geforderten Tiefe, von sechs Metern angelegt werden. Selbst bei einem hundertjährigen Hochwasser soll es zu keinem Wasseraustritt kommen. Bürgermeister Hans Joachim Lippus verwies, dass das bergrechtliche Verfahren beim Bergbauamt in Freiburg schon einige Jahren andauert. Es dürfe so und somit zu keinem zusätzlichen Wasserzufluss zur Schlichem kommen, so die Verantwortlichen von Holcim. Einzig in der Rekultivierungsphase könne es bei Starkregen zu Überläufen kommen. Die Hänge sollen so modelliert werden, dass das Oberflächenwasser in den neuen See geleitet wird. Es sollen landwirtschaftlichen Flächen sowie Wiesen mit Streuobstbäumen entstehen. Die Rückgabe der Grundstücke ist für Ende 2017 geplant.

Bezüglich der Gewinnungssprengungen forderte Lippus die Einhaltung der bisherigen Absprachen in Bezug auf Intensität und Technik. Die Vertreter der Firma Holcim bestätigten, dass es gegenüber den Absprachen mit der Gemeinde zu keinen Veränderungen gekommen sei. Ebenso wurde bestätigt, dass die Gemeinden Dautmergen, Dormettingen und Dotternhausen unbelasteten Erdaushub weiterhin bei Holcim anliefern können.

Diesen Artikel teilen: