Dotternhausen

Nur einzelne Bäume im „Bergwald“

29.04.2015

von Lydia Wania-Dreher

Die Bürgerinitiative Pro Plettenberg übt Kritik an der Rekultivierung des Kalkstein-Abbaugebiets. Statt eines üppigen Waldes seien nur vereinzelt Bäume und Wacholderbüsche aufgeforstet worden.

Nur einzelne Bäume im „Bergwald“

© Privat

Die Bürgerinitiative vermisst mehr solcher Bäume im früheren Abbaugebiet auf dem Plettenberg.

Die Vertreter der Bürgerinitiative Pro Plettenberg erinnern sich: Im März 2014 verkündete die Firma Holcim Süddeutschland den Start der Rekultivierungsmaßnahmen auf dem Plettenberg. Betriebsleiter Dieter Schillo und der Leiter der Gewinnungsbetriebe Andreas Junginger stellten die detaillierten Planungsunterlagen vor. Der Gemeinderat stimmte diesen Plänen zu. Die Holcim-Vertreter versprachen, bereits in den Jahren 2014 und 2015 eine Fläche von 7,1 Hektar, im nördlichen Bereich zu rekultivieren. Die Modellierung der nahezu senkrechten Steinbruchwände soll mit 100.000 Tonnen Material aus dem Steinbruch erfolgen. Auf der Steinbruchsohle soll bis zum Sommer 2014 eine Wacholderheide angelegt sein, auf den strukturierten Seilhängen soll ein Bergwald entstehen. Im Frühjahr 2015 sollen dort Einzelbäume und der Bergwald angepflanzt sein.

Das entspricht einer Fläche von zehn Fußballfeldern, rechnet die Bürgerinitiative Pro Plettenberg vor. So ein Bergwald bräuchte guten Boden, auch die Wacholderbüsche sollten für ihr Wurzelwerk eine ausreichend dicke Schicht Muttererde haben und auf keinen Fall Staunässe, erklären Vertreter der Bürgerinitiative. Die abgeschobene Erde, die für den Abbau mit einer Fläche von rund 40Hektar zur Seite geschoben wurde, müsste für diese kleine Fläche mehr als ausreichend sein, sind sich die engagierten Bürger einig.

Sie halten der Firma Holcim Süddeutschland vor, ihrer Rekultivierungsaufgabe nicht zu genüge nachgekommen zu sein. Statt einem großzügigen Bergwald stünden nur einzelne Bäume. Die wenigen aufgeschütteten Zentimeter Mutterboden seien zum Anpflanzen nicht geeignet. Es sei unglaublich, was oben auf dem Plettenberg zu sehen sei, sagen die Mitglieder der Bürgerinitiative. Sie fordern die Verantwortlichen auf, dazu Stellung zu nehmen. Nicht nur die Firma Holcim, auch die Vertreter der Gemeinde und des Landratsamts sollten sich zu dem Fall äußern.

Die Bürgerinitiative moniert zudem, dass das Gelände schon Anfang 2000 hätte rekultiviert sein sollten, wie der vom Landratsamt genehmigte Plan vom 2.Februar 1982 es vorsieht. Der damalige Plan sei eine vertretbare Diskussionsgrundlage. Mit einigen Kompromissen könnten sich die Vertreter der Bürgerinitiative damit anfreunden.

Diesen Artikel teilen: