Albstadt

Gegen Auszehrung der Albstädter Klinik

25.08.2015

von Pressemitteilung

In einer Presseerklärung beziehen die Freien Wähler Albstadt Stellung zur Diskussion ums Medizinkonzept im Kreis. Und zur Presseaussage von Klinikchef Josef Weiss: „Von einer Schließung war nie die Rede.“

„Niemand hat die Absicht, ein Zentralklinikum zu errichten...“  

Zwar ist es richtig, dass von einer Schließung der Albstädter Klinik (bisher) nicht die Rede war, doch sämtliche Überlegungen, die in der von der Kreisverwaltung erstellten Machbarkeitsstudie  erwähnt sind, hätten früher oder später das Ende der Albstädter Klinik zur Folge.

Eine weitere Kernaussage des Geschäftsführers ist, dass er das Wort Zentralklinikum nicht in die Diskussion eingebracht habe. Im weiteren Text erscheint jedoch eben dieses Zentralklinikum als eine der drei Überlegungen, die angestellt würden. Der zweite Punkt ist der im Medizinkonzept von 2005 vorgesehene Ausbau der Klinik in Albstadt und die dritte, neue Variante, würde den Ausbau der Klinik Balingen vorsehen.

Die klare Aussage der Freien Wähler Albstadt zu diesen Themen:

  • Am Standort Balingen kann kein optimal geplantes, zukunftsorientiertes Zentral-klinikum errichtet werden. Es wäre unverantwortlich, erneut nicht kalkulierbare Summen für ein Provisorium auszugeben. Für ein stets provisorisch bleibendes Zentralklinikum besteht deshalb keine Notwendigkeit.
  • Der vorgesehene Funktionsanbau in Albstadt muss umgesetzt werden. Damit würde der Doppelstandort gestärkt, und erst danach wären verlässliche Aussagen zu Qualität und Wirtschaftlichkeit möglich.
  • Ein Zentralklinikum zu einem späteren Zeitpunkt ist nur als perspektivisches Klinikum in einer Lage vorstellbar, die weitere Optionen problemlos ermöglicht.

Die ins Spiel gebrachte Schaffung neuer Kapazitäten im Bereich Geriatrie und Psychosomatik hätte die Bedeutung eines Feigenblattes für den Verlust der Schwer-punktmedizin - mit der Folge einer schleichenden Auszehrung der Klinik Albstadt.

Zu den von Herrn Heneka im Schreiben an Kreis- und Gemeinderat Elmar Maute genannten Befürchtungen, dass der in Albstadt vorgesehene Funktionsanbau „erheblich“ in den laufenden Krankenhausbetrieb eingreifen würde, erklären Fach-leute, dass die Baumaßnahmen den laufenden Betrieb in Albstadt kaum stören würden. Dagegen wären in Balingen praktisch alle Abteilungen vom Umbau betroffen, was erhebliche Beeinträchtigungen von Patienten und Personal zur Folge hätte. 

Aus den genannten medizinischen und politischen Gründen ist die Kreisverwaltung gut beraten, vor der Verlagerung der gynäkologischen Abteilung alles „auf Anfang“ zu stellen und das medizinische Gutachten abzuwarten. Zu Recht wurde dies von der Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler im Gemeinderat Albstadt, Manuela Heider, in der letzten Sitzung des Kreistages bereits beantragt. Auf dieser Grundlage sollte dann, wie mehrfach zugesagt,   mit den Bürgern und den politisch Verantwortlichen die Diskussion über die optimale medizinische Versorgung der Kreisbevölkerung geführt werden. Dabei sollte stets die Verantwortung für eine flächendeckende medizinische Grundversorgung im Zollernalbkreis im Mittelpunkt stehen, denn  - um noch einmal Herrn Weiss zu zitieren: - „… die schlicht kostengünstigste Lösung ist nicht zwingend die beste Lösung.“

Fraktion der Freien Wähler Albstadt

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