Geislingen

Geislingen begrüßt Flüchtlingsfamilie: Zwei Syrer kochen am Sonntag in Binsdorf

08.06.2016

Nach schlimmen Kriegserlebnissen in der syrischen Heimat und der Einreise nach Deutschland ist in Geislingen die siebenköpfige Familie Alali-Fares vergangene Woche in der Brühlstraße 51 eingezogen.

Wie der Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Geislingen, Hubert Gulde, mitteilt, fühlen sich die Familie mit vier Kindern sowie der Bruder der Frau im neuen Zuhause sehr wohl. Umgehend konnte für die Erwachsenen mit anerkanntem Flüchtlingsstatus ein Integrationskurs bei der Volkshochschule Balingen vermittelt werden. Die drei Kinder im schulpflichtigen Alter besuchen ab sofort die Schlossparkschule: die 13- und elfjährigen Brüder Mohamad und Ahmad wurden in die Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg aufgenommen, deren 10-jährige Schwester Boushra in die letzte Grundschulklasse. Die sechsjährige Yelaf als Nesthäkchen der Familie wird im September eingeschult.

Gemeinsam mit anderen Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund werden die drei Neuen zunächst in der integrativen Vorbereitungsklasse (VKL) auf den weiteren Unterricht vorbereitet. Das Erlernen der deutschen Sprache ist die entscheidende Voraussetzung für den erfolgreichen Schulbesuch und somit der Schlüssel für einen weiteren Zugang zur Bildung.

Während sich die eine Familie einlebt, möchten die beiden in der Erzinger Straße 1 lebenden Syrer Abdul Rahim Khalaf und Moamen Hraden gerne einen orientalisch-mediterranen Foodservice auf die Beine stellen. Die beiden hatten unter dem Druck der Kriegsparteien in Syrien ihre Heimatstadt Homs verlassen; aus der einstigen 2-Millionen-Stadt ist inzwischen eine Geisterstadt mit noch 20000 Bewohnern geworden. Khalaf war dort ein angesehener Geschäftsmann, der alles verloren hat und bei uns von ganz vorne anfangen möchte. Hraden ist 19 Jahre alt und wollte in Syrien nach dem Abitur Medizin studieren. Die beiden werden an diesem Sonntag im Binsdorfer Gewerbegebiet im Rahmen von „Erlebnis Zukunft“ syrische Spezialitäten, darunter Manaqeesh-Backen für Kinder anbieten. Die letzte Nachricht über die Integrationspolitik der Gemeinde ist eine Ankündigung.

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