Albstadt

Krankenhausinitiative wendet sich in offenem Brief an Landrat Pauli

07.06.2017

von Dagmar Stuhrmann

Die Befürworter des Doppelstandorts stellen dem Landrat kritische Fragen.

Krankenhausinitiative wendet sich in offenem Brief an Landrat Pauli

© Georg Wilkens

Die Bürgerinitiative Pro Krankenhaus Albstadt macht sich in einem offenen Brief an Landrat Günther-Martin Pauli erneut für den Erhalt der Krankenhäuser in Albstadt und Balingen stark. In dem von Heinz Kasik, Marianne Roth, Jürgen Roth, Wolfgang Raichle, Ursula Hämmerle und Sibylle Vogler unterzeichneten Schreiben stellt die Albstädter Bürgerinitiative mit Nachdruck ihre Sichtweise dar. „Die Bürgerinitiative Pro Krankenhaus Albstadt ist nach wie vor der Überzeugung, dass der Bau eines Zentralklinikums für den Zollernalbkreis eine hohe finanzielle Belastung darstellt. Mit einer durchdachten Sanierungspolitik und einem neuen optimierten medizinischen Konzept könnten nach Ansicht der Bürgerinitiative beide Kliniken die gesundheitliche Versorgung der Bürger im Zollernalbkreis sicherstellen.“

Wie dem offenen Brief zu entnehmen ist, waren Vertreter der Bürgerinitiative Pro Krankenhaus Albstadt im April im Rahmen der Bürgersprechstunde mit ihren Fragen bei Albstadts OB Konzelmann. Bei etlichen Fragen habe Konzelmann jedoch verständlicherweise auf die Zuständigkeit des Kreistags bzw. des Landrats verwiesen. Deshalb sieht sich die Initiative nun veranlasst, sich mit ihrem Informationsbedürfnis an Günther-Martin Pauli zu wenden. In der Hoffnung, Auskunft bzw. Antworten und Erklärungen zu bekommen.

Im folgenden die Fragen im Wortlaut:

  • Die fortlaufende Sanierung des Klinikums in Albstadt ist zum Erhalt notwendig, auch wenn ein Zentralklinikum in Zukunft erstellt werden sollte. Sind Haushaltsmittel für diesen Zweck in den kommenden Jahren im Rahmen der Haushaltsplanung des Kreises vorgesehen? Wenn nein, wieso nicht? Wenn ja, in welcher Höhe?
  • Woher kommt Ihre Überzeugung, dass ein Zentralklinikum schwarze Zahlen schreibt?
  • Ist es nicht sinnvoller, die bestehenden Kliniken zu erhalten und zu sanieren (wie bereits im Balingen geschehen), bevor finanzielle Verpflichtungen in nicht absehbarer Höhe eingegangen werden?
  • Durch den Bau eines Zentralklinikums werden Haushaltsmittel für Jahrzehnte gebunden. Inwieweit kann der Kreistag garantieren, dass auch dann in Zukunft – zehn bis 20 Jahre – genügend Haushaltsmittel für notwendige Aufgaben des Kreises und der Kommunen zur Verfügung stehen werden?
  • Der Beschluss des Kreistages von 2005, im Zollernalbkreis zwei Kliniken zu betreiben, besteht weiterhin. Warum soll jetzt, nachdem die Klinik in Balingen für rund 90 Millionen Euro saniert wurde, plötzlich ein Zentralklinikum gebaut werden?
  • Können Sie als Landrat den Bürgern des 'oberen Bezirks' die Zusicherung geben, dass das Zentralklinikum nicht in Balingen gebaut wird?
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