Balingen-Endingen

Zum Tode von Anita Haag

26.10.2017

von Thomas Godawa

Im Alter von 80 Jahren ist Anita Haag aus Endingen gestorben. Sie war kommunalpolitisch sehr engagiert.

Anita Haag wurde am 20. Mai 1937 als erstes Kind des Schäfers Karl Haußmann und dessen Ehefrau Sofie in Endingen geboren. Aufgewachsen ist sie zusammen mit drei jüngeren Geschwistern. Nach dem Besuch der Volksschule und der Frauenarbeitsschule gründete sie zusammen mit ihrem Mann Hans eine Familie, wurde Mutter und später Oma, Hausmeisterin der Turnhallen in Endingen und Erzingen, Amtsbotin, Ortschafts- und Stadträtin in Endingen und Balingen.

Zum Tode von Anita Haag

Anita Haag ist gestorben. Foto: Privat

Ihr ganzes Leben lang begleitete sie eine tiefe Verbundenheit zur Natur. Daraus resultierte ihre Einstellung mit den Ressourcen sparsam umzugehen. Die Familie von Anita und Hans wuchs um sechs Kinder. Doch das Familienleben blieb nicht verschont von Schicksalsschlägen; zwei Söhne verunglückten tödlich.

Anita Haag war trotz alledem immer eine selbstbewusste Frau, die sich nicht aufdrängte. Sie fühlte eine Verantwortung für die Gesellschaft, hat mitgeholfen das KZ-Unternehmen „Wüste“ aufzuarbeiten. So kam sie zur SPD und wurde in die Gremien gewählt, weil man ihr vertraute, blieb ihren Landfrauen treu und engagierte sich in der deutsch-türkischen Frauengruppe in Balingen.

Auch strengte sie im Jahr 1998 mit Unterstützung der Deutschen Hausfrauengewerkschaft einen Musterprozess an. Sie klagte gegen den deutschen Staat wegen der Anerkennung von Erziehungszeiten in der Rente. Die Klage wurde zwar abgewiesen, erregte aber große Aufmerksamkeit. Vor wenigen Tagen ist sie nach längerer Krebserkrankung gestorben. Der Trauergottesdienst mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, 27. Oktober, um 13 Uhr in der Endinger Kirche statt.

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