Zollernalbkreis/Reutlingen

Weniger Azubis im Handwerk

29.01.2018

2037 Frauen und Männer haben 2017 ihre Ausbildung begonnen. Das sind 40 Neuverträge weniger als 2016.

Im vergangenen Jahr haben 2037 Frauen und Männer eine Ausbildung im Handwerk begonnen. Die Bilanz der Handwerkskammer Reutlingen verzeichnet einen Rückgang von 40 Neuverträgen gegenüber dem Vorjahr. Erneut haben aber mehr Abiturienten eine Ausbildung im Handwerk gestartet.

In den fünf Landkreisen des Bezirks werden insgesamt 4890 künftige Fachkräfte ausgebildet. Nach einigen Jahren mit satten Zuwächsen und einem leichten Rückgang im Vorjahr weist die Kammerstatistik für 2016 ein Minus von 1,9 Prozent aus. Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert hält allerdings die Fokussierung auf einen rein statistischen Vergleich für nur bedingt aussagekräftig, alleine schon aus strukturellen Gründen.

Für viele Betriebe, so Eisert, sei es grundsätzlich schwieriger geworden, die dringend benötigten Nachwuchskräfte zu gewinnen. Die Ursachen sieht er zum einen in der demografischen Entwicklung und zum anderen im Trend zum höheren Schulabschluss. Trotz sicherer Jobs und guter Karriereperspektiven gerate die duale Ausbildung dabei immer mehr ins Hintertreffen.

Erfreulich sei allerdings, dass der Anteil der Abiturienten bei den neu abgeschlossenen Verträgen erneut angestiegen sei, und zwar auf jetzt 14,2 Prozent (Vorjahr: 13 Prozent).

Rund 40 Prozent aller neuen Auszubildenden lernen einen Metall- und Elektroberuf. 797 Neuverträge entfallen auf die gewerblichen Zulieferer (2016: 837), die damit die zahlenmäßig wichtigsten Ausbilder im Handwerk sind. Es folgt das Bau- und Ausbaugewerbe, das 425 neu abgeschlossene Lehrverträge verzeichnet (2015: 461).

Bilanz der Landkreise

Die Bilanz in den einzelnen Landkreisen fällt uneinheitlich aus. Während die Betriebe in den Landkreisen Reutlingen (minus 4,6 Prozent), Tübingen (minus 6,4 Prozent) und Zollernalb (minus 1,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr weniger Ausbildungsverträge abschließen konnten, übertrafen ihre Kollegen in Sigmaringen (plus 6,8 Prozent) und Freudenstadt (plus 1,2 Prozent) die Vorjahreswerte.

Eine wichtige Adresse für Bewerber ist die Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer. „Wir schreiben viermal im Jahr alle Betriebe an und fragen die offenen Lehrstellen ab, um das Angebot aktuell zu halten“, erklärt Eisert.

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