Tuttlingen/Zollernalbkreis

Unfälle mit Motorrädern steigen drastisch an

22.02.2018

von Gudrun Stoll

Auf den Straßen im Zollernalbkreis sind im vorigen Jahr 13 Menschen tödlich verunglückt. Mit kompletter Statistik zum Herunterladen.

Die Zahl der Unfälle hat im Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen mit den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil, Tuttlingen, dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Zollernalbkreis im Vergleich der Jahre 2016 und 2017 von 18.437 auf 19.437 (plus 5,4 Prozent) zugenommen. Verletzt wurden 2361 Menschen, 561 davon schwer. Als erfreulich wertet das Polizeipräsidium in der am Mittwoch vorgestellten Bilanz den Rückgang der tödlichen Verkehrsunfälle. Insgesamt 40 Menschen kamen ums Leben, im Jahr 2016 waren es 59.

Unfälle mit Motorrädern steigen drastisch an

© Michael Würz

Feuerwehr und Rettungsdienst waren 2017 häufig im Großeinsatz – hier im Mai, nachdem an der B 463 bei Balingen ein Radfahrer und ein Motorrollerfahrer schwer verunglückten.

Der Jahresbericht geht detailliert auf das Unfallgeschehen in den einzelnen Landkreisen ein. So hat die Polizei auch im Zollernalbkreis einen Anstieg der Unfallzahlen von 3725 im Jahr 2016 auf 4053 im Jahr 2017 verzeichnet. Das entspricht einem Plus von 8,8 Prozent. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre mit 3673 Unfällen bedeutet dies einen Anstieg um 10,3 Prozent. Laut Statistik wurden 550 Menschen verletzt, 12 Prozent mehr als im Jahr 2016 mit 491 Verletzten. Die Unfälle mit reinem Sachschaden nahmen mit 1332 Fällen um 4,9 Prozent zu. Auf den Straßen im Zollernalbkreis sind bei Unfällen 13 Menschen ums Leben gekommen.

Die Zahl der Verkehrstoten ist im Vergleich zu 2016 unverändert geblieben.

Die Zahl der Schwerverletzten ist von 148 im Jahr 2016 auf 146 im Jahr 2017 leicht (minus 1,4 Prozent) zurückgegangen.

Der Blick in die Statistik zeigt einen erschreckenden Anstieg der Motorradunfälle. Mit ihrem Zweirad sind im vergangenen Jahr im Zollernalbkreis 89 Biker verunglückt, 2016 waren es 73. Das entspricht einem prozentualen Anstieg von 21,9 Prozent. Vier Motorradfahrer starben.

Die Polizei spricht mit Blick auf den gesamten Bezirk von einem neuen negativen Spitzenwert, denn in allen fünf Landkreisen sind im vorigen Jahr weitaus mehr Biker verunglückt als im Jahr 2016 – allein im Schwarzwald-Baar-Kreis gab es 100 Zweiradunfälle. Die deutlichsten Zunahmen wurden aber in den Landkreisen Tuttlingen (35,4 Prozent), Rottweil (28,1 Prozent und im Zollernalbkreis (21,9 Prozent) verzeichnet. Häufigste Ursache für Motorradunfälle war in den vergangenen zehn Jahren nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit.

Die Zahl der Unfälle mit Fußgängern ist im Zollernalbkreis von von 42 auf 53 gestiegen. Zwei Fußgänger starben, ebenso zwei Pedelec-Fahrer. Die Zahl der Fahrradunfälle, sei es mit klassischem oder elektrischem Antrieb, ist von 59 auf 82 Fälle angestiegen – ein Plus von 39 Prozent. Und die Tendenz steige, stellt die Polizei fest. Lastwagen waren im vorigen Jahr auf den Straßen im Zollernalbkreis in 200 Unfälle verwickelt, auch hier verzeichnet die Polizei einen leichten Anstieg.

An den klassischen Unfallursachen hat sich in allen Landkreisen kaum etwas geändert. Zu hohe Geschwindigkeit und zu geringer Abstand führten zu Zusammenstößen, ebenso Fehler beim Wenden und Abbiegen. Vorfahrtsverletzungen stehen an erster Stelle.

Diesen Artikel teilen: