Dotternhausen/Balingen

Kontrolle und Transparenz

04.06.2018

von Ingrid Helber

Die Mitglieder des FDP-Kreis- und Ortsverbands machten einen aufschlussreichen Spaziergang auf dem Plettenberg.

Die interessierten FDP'ler wurden bei ihrer jüngsten Exkursion von Siegfried Rall vom Verein Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) begrüßt. Er führte sie kompetent zu den beeindruckenden, mit seltenen Pflanzen bewachsenen Magerwiesen und zur Heidelandschaft. Er wusste viele interessante Aspekte über die schützenswerte Hochfläche zu berichten. Die Teilnehmer konnten schwarze und rote Milane beobachten und die seltene Heidelerche singen hören. Wie Rall erklärte, würden weitere seltene Vogelarten wie Steinschmätzer, Braunkehlchen, und Berglaubsänger auf dem Plettenberg leben, die bisher nicht bekannt gewesen seien.

Kontrolle und Transparenz

© Helber

Interessierte Mitglieder der FDP Zollernalb schauten sich die Abbaugrenzen auf dem Plettenberg an.

Daneben konnte die charakteristische Pflanzenwelt mit Wolfsmilch, dem besonders geschützten Gelbem Enzian bewundert werden. Neben den Schönheiten der Hochfläche ging es auch um die Hauptsorgen der Bevölkerung wegen der Erweiterung des Steinbruchs.

Die Teilnehmer schritten mit Interesse die geplanten, abgesteckten Grenzen mit einer Gesamtfläche von 8,6 Hektar ab, die circa 25 Jahre zum Kalksteinabbau ausreichen und jetzt genehmigt werden sollen.

Die Gruppe war schon erschrocken über den großen Umfang der jetzt geplanten Abbaufläche. Mit dieser müsste endgültig Schluss des Abbaus sein und es dürfe keine Genehmigung weiterer Abbauflächen erfolgen, so der Tenor. Aus der Gruppe kamen Fragen, ob die jetzt geplante Abbaufläche nicht sogar etwas kleiner gehalten werden könnte. Der Rest müsste dringend unter unwiderruflichen Naturschutz gestellt werden und für den weiteren Abbau unantastbar sein, war die Meinung. Gefragt wurde unter anderem, wer alles vom Verkauf des äußerst wertvollen Kalksteins profitiert, der auch in die Schweiz gehen soll.

Wo bleibt der Aufschrei?

Bei weiteren Fragen ging es um die nachhaltige Renaturierung und ob entsprechende Rücklagen gebildet worden seien. Es wurde auch befürchtet, dass aufgrund des geringen Abstands zum Trauf die Ränder abbrechen und einstürzen könnten. Die Gefahr der Zerstörung der typischen Bergsilhouette wurde als groß angesehen. Es ging auch noch um die Verbrennung der Ersatzbrennstoffe bei Holcim. Hier würde NUZ permanente Messungen fordern, so Rall. Beim Diesel gab es eine unzulässige Abschaltautomatik. Die Abbaugegner befürchten, dass es sich bei den Abgasen der Müllverbrennung ebenso verhalten könnte.

Rall stellte noch die Frage, wo der Aufschrei der „wirklichen“ Natur- und Umweltschützer und der Politiker bleibt? Das Fazit der Exkursion: Die FDP Zollernalb fordert eine konsequente Kontrolle und Transparenz zu den Vorgängen auf dem Plettenberg und um die Müllverbrennung.

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