Balingen

Zentral-Klinikum: ein Plan für die grüne Wiese

04.07.2018

von Holger Much, Nicole Leukhardt

Die Balinger Räte möchten für das Gewann Firstäcker einen Bebauungsplan aufstellen. Es sind noch viele Hürden zu nehmen, bis das Zentralklinikum kommen kann.

Der Geschichte um das geplante Zentralklinikum fügt die Stadt Balingen ein weiteres kleines Kapitel hinzu: Der Technische Ausschuss will am kommenden Mittwoch mit einem neuen Bebauungsplan fürs Gewann Firstäcker die Grundlage für das „Sondergebiet Zentralklinikum Zollernalb“ schaffen. Damit wird ein altes Bebauungsplanverfahren aus dem Jahr 2014 aufgegeben. Es hätte Firstäcker zum Gewerbegebiet machen sollen.

Zentral-Klinikum: ein Plan für die grüne Wiese

© Klaus Irion

Das Gewann Firstäcker bei Dürrwangen soll Standort des Zentralklinikums sein.

Insgesamt sprechen die Räte über eine Fläche von 9,9 Hektar. Auf rund 8,26 Hektar soll die Klinik entstehen, die restlichen knapp 1,7 Hektar sind für eine Erweiterung vorgesehen. Für den Standort, der monatelang kontrovers diskutiert und im Dezember 2017 im Kreistag schließlich beschlossen wurde, spreche unter anderem die verkehrliche Anbindung über die B 463, heißt es in der Vorlage.

Ein echter gemeinsamer Standort

Noch liegt das Gewann Firstäcker bei Dürrwangen vollständig auf Balinger Gemarkung. Die beiden größten Städte des Kreises, Albstadt und Balingen, wollen aus dem Zentralklinikum jedoch in jeder Hinsicht einen gemeinsamen Standort machen: Mit einem Gemarkungstausch könnte erreicht werden, dass sich das Klinikum zukünftig sowohl auf Balinger, als auch auf Albstädter Gemarkung befindet.

Dieser Tausch jedoch sei Teil eines eigenständigen Verfahrens der beiden beteiligten Städte, heißt es in der Vorlage weiter. „In dem Bebauungsplanverfahren werden die naturschutzrechtlichen und baukostenverursachenden Maßnahmen geprüft“, erklärt Balingens Pressesprecher Jürgen Luppold auf Nachfrage. Über eine Veränderung der Gemarkungsgrenze denke man frühestens nach Rechtskraft des Bebauungsplanes nach. Außerdem nicht ganz unerheblich: Auch die eigentumsrechtlichen Belange seien noch zu klären.

Freude über einen weiteren Schritt vorwärts

Albstadts Oberbürgermeister Klaus Konzelmann freut sich, dass sich in Sachen Klinikum nun konkret etwas bewegt. Die jetzt anstehende Gesamtplanung, erläutert Albstadts Pressesprecher Michael Röck, habe die Stadt Balingen übernommen, einfach aus dem Grund, weil sich das betreffende Gebiet aktuell noch komplett auf Balinger Gemarkung befinde.

Die von den beiden Oberbürgermeistern Helmut Reitemann und Klaus Konzelmann geborene Idee des Gemarkungstausches, versichert Michael Röck, werde aber weiterhin verfolgt. Später jedoch, denn: „Wir befinden uns diesbezüglich ja noch ganz am Anfang der Angelegenheit.“

Einige Hürden sind noch zu nehmen

Denn zunächst müsste für das Gebiet nach dem Bebauungsplan auch der Regionalplan geändert werden. Bislang handelt es bei diesem Teil von Firstäcker um einen regionalen Grünzug mit Schutzbedarf. Außerdem liegen knapp 3 Hektar der Fläche in einem Vogelschutzgebiet. Zunächst muss untersucht werden, wie sich der Klinikbau auf die Schutzziele des Vogelschutzgebietes auswirkt. Auch weise das Baugebiet eine hohe Bedeutung für Kulturpflanzen, Bodenorganismen sowie für die Kaltluftproduktion auf.

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