Bittere Schlussphase für die Schwaben

08.09.2018

von Sascha Staat

Lange Zeit führte der HBW Balingen-Weilstetten gestern Abend in Durchgang zwei gegen den ASV Hamm-Westfalen, am Ende unterlagen die Schwaben aber knapp mit 21:22 (12:11). Bereits in Durchgang eins verlor der HBW Benjamin Meschke.

Die Enttäuschung war groß beim HBW Balingen-Weilstetten. Gegen den ASV Hamm-Westfalen machten die „Gallier von der Alb“ gestern lange Zeit ein gutes Spiel – zogen am Ende aber knapp mit 21:22 (12:11) den Kürzeren.

Bittere Schlussphase für die Schwaben

© Eibner

Auch im zweiten Auswärtsspiel der Saison ging Balingen-Weilstetten leer aus. Gestern Abend musste sich der HBW (im Bild Marcel Niemeyer) dem ASV Hamm-Westfalen knapp geschlagen geben.

Betrachtete man vor dem Spiel die Tabellensituation zwischen dem ASV Hamm-Westfalen und dem HBW Balingen-Weilstetten hätte man meinen können, dass es sich bei der Begegnung zwischen dem Siebten und dem Elften um ein Mittelfeldduell handeln würde. Doch die beiden Teams boten am Freitagabend über 60 Minuten Handball auf Spitzenniveau.

Dabei brauchten die Akteure auf beiden Seiten ein wenig Zeit, um in die Partie zu finden. Nach etwas mehr als sieben Minuten waren erst fünf Treffer gefallen, die Hausherren führten mit 3:2. HBW-Trainer Jens Bürkle sah sich aufgrund der fehlenden Durchschlagskraft in der Offensive zu einem Wechsel gezwungen, Jona Schoch ersetzte Romas Kirveliavicius. Doch das größte Problem der Gäste blieb der Torhüter der Westfalen, Oliver Krechel, welcher sich in absoluter Topverfassung präsentierte.

Bittere Schlussphase für die Schwaben

© Eibner

Ganz bitter für den HBW Balingen-Weilstetten: Nach 25 Minuten verletzte sich Benjamin Meschke in der Abwehr am Fuß. Der 27-Jährige wurde direkt ins Krankenhaus gebracht.

Er entschärfte einen Versuch nach dem anderen und brachte es bis zur Pause schon auf sieben Paraden. Zum Glück aus Sicht der Gäste stand ihm Tomas Mrkva im Kasten der Kreisstädter überhaupt nicht nach, im Gegenteil. Er verhinderte insgesamt 14 Treffer. Die beiden Schlussmänner prägten die ersten 30 Minuten und sorgten durch ihre starken Leistungen dafür, dass die Zuschauer nicht viele Tore zu sehen bekamen.

Als die Gastgeber nach fast zwölf Minuten beim 4:5 das erste Mal in Rückstand gerieten, bat ASV-Coach Kay Rothenpieler zur Besprechung. En gros fand er die passenden Worte, auch wenn die starke 6:0-Abwehrformation des HBW seine Mannschaft weiter vor große Probleme stellte. Doch mit einer gewaltigen Portion Kampfgeist erarbeitete der ASV sich wieder die Führung und so nahm Bürkle beim Stand von 6:7 (17. Minute) seinerseits eine Auszeit.

Fortan setzte er auf die Variante mit dem zusätzlichen Feldspieler – und Marcel Niemeyer sowie Benjamin Meschke erzielten drei blitzsauber herausgespielte Treffer. Kurz danach trug sich die vielleicht entscheidende Szene zu: Meschke musste nach einem Zweikampf in der Defensive und dem 11:10 für den ASV länger behandelt werden. Er verletzte sich so schwer am Knöchel, dass er zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht wurde. Doch die Schwaben schüttelten den Schock ab, erarbeiteten sich eine knappe 12:11-Pausenführung.

Nach dem Seitenwechsel drückte der HBW dem Spiel nach und nach seinen Stempel auf. Die Defensive agierte weiter sehr kompakt, Mrvka war nur schwer zu überwinden. So gelang es sogar, sich eine Drei-Tore-Führung (19:16/49.) herauszuarbeiten.

Doch einer spektakulären Rettungsaktion von ASV-Linksaußen Vyron Papadopoulos war es zu verdanken, dass auch die Zuschauer plötzlich ordentlich Stim-mung machten. Ein langer Pass schien verloren, doch der Grieche konnte sich den Ball sichern und brachte so das Publikum wieder hinter das Team. Eine Schlüsselszene, wie beide Trainer hinterher betonten. Papadopoulos selbst traf dabei aus gut 35 Metern genau unter die Latte in den verwaisten HBW-Kasten – und die Halle kochte. Dennoch sah es so aus, als könnten die Schwaben zumindest einen Zähler mit nach Hause nehmen. Als wiederum der pfeilschnelle Grieche 81 Sekunden vor dem Ende das 22:21 erzielt hatte, zog Bürkle die Grüne Karte.

Er setzte wieder auf die Variante mit einem zusätzlichen Feldspieler, doch es boten sich keine ausreichenden Lücken. Zeitspiel war schon angezeigt, doch zu einem Abschluss kam es nicht. Der Ballverlust durch den siebten Pass war die Entscheidung. So verlor der HBW nicht nur Meschke, sondern auch zwei Punkte.

 

ASV Hamm-Westfalen – HBW Balingen-Weilstetten: Teams & Tore

ASV Hamm-Westfalen: Krechel (1. – 51. und ab 55, 21 Gegentore/9 Paraden), Wesemann (51. – 55., 0/2); Papadopoulos (7/3), Milde (4), Blohme (2), Lex (2), Südmeier (2), Gudat (2), von Boenigk (1), Huesmann (1), Brosch (1), Fuchs, Raguse, Sohmann, Schwabe.

HBW Balingen-Weilstetten: Mrkva (1. – 60., 21 Gegentore/14 Paraden), Baumeister (bei einem Siebenmeter, 1/0); Strobel (4), Gretarsson (4/4), Friedrich (3), Zobel (2), Niemeyer (2), Hausmann (2), G. Thomann (1), Meschke (1), Schoch (1), Oliveira (1), Kirveliavicius, Nothdurft, Diebel, L. Saueressig.

Schiedsrichter: vom Dorff/vom Dorff (Kaarst).

Zuschauer: 1655.

Spielfilm: 2:1 (4.), 3:3, 4:5, 6:6 (14.), 7:8, 9:9, 11:10 (25.), 11:12 – 12:14 (34.), 15:16, 16:17, 16:19 (48.), 18:19, 20:20, 21:21 (56.), 22:21.

Siebenmeter: 3/3:4/4.

Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Blohme – Niemeyer, Friedrich, Schoch).

Nächstes Spiel: HC Elbflorenz – HBW Balingen-Weilstetten (16. September, 17 Uhr, BallsportArena Dresden).STA

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