Messstetten-Heinstetten

Auf das Schlimmste vorbereitet sein

17.10.2018

von Werner Lissy

Wenn der Fluchtweg versperrt ist: Die Feuerwehr Heinstetten übt den Ernstfall an der Grundschule

„Hurra die Schule brennt“ – das werden sich wohl die Schüler der Grundschule Heinstetten nicht so schnell wünschen. Sie haben am Samstagnachmittag selbst miterlebt, wie es ist, bei einem Brand im Klassenzimmer eingeschlossen zu sein und der Fluchtweg versperrt ist. Diesmal war es zum Glück nur eine Übung der Feuerwehrabteilung Heinstetten.

Auf das Schlimmste vorbereitet sein

© Werner Lissy

Zu Übungszwecken wurde die Grundschule in Heinstetten nur augenscheinlich in Brand gesetzt.

Um 15.33 Uhr setzte der Abteilungskommandant Frank Löffler den telefonischen Notruf an die Einsatzzentrale nach Balingen ab. Diese alarmierte die Heinstetter Abteilungsfeuerwehr, die Stützpunktwehr Meßstetten, sowie den DRK Rettungsdienst. Schnell waren der Einsatzleiter Reiner Steidle und der Zugführer Michael Gomeringer mit dem Privatwagen vor Ort, um die Situation zu erkunden. Kurz danach traf auch schon die Heinstetter Feuerwehr ein. Sie drang unter schweren Atemschutzgeräten in die Schule ein und brachte zunächst die Schüler im Untergeschoss über den rückwärtigen Ausgang in Sicherheit. Zwischenzeitlich trafen der Stadtbrandmeister Ralf Smolle und der Meßstetter Abteilungskommandant Holger Herrmann mit dem Kommandowagen, sowie die große Drehleiter ein. Die Schüler, die im ersten Stock zusammen mit ihrer Schulleiterin Miriam Buhl im Klassenzimmer eingeschlossen waren, brachten am Fenster rote Plakate an, die signalisierten, dass sie in Gefahr sind – dies wurde als Sicherheitsmaßnahme an den Schulen eingeführt. Grüne Plakate bedeuten, dass alles in Ordnung ist.

Die Atemschutzträger drangen in das Klassenzimmer ein und öffneten die Fenster, um die Kinder mit dem Rettungskorb der Drehleiter in Sicherheit zu bringen. Die Schüler wurden den DRK-Helfern, unter der Führung des Vorsitzenden Felix Steidle, zur medizinischen Versorgung übergeben. Als letzte stieg die Schulleiterin in den Rettungskorb, um sich dann in Behandlung zu begeben – es wurde eine Rauchgasvergiftung angenommen. Nach rund 25 Minuten kam das Signal zum Übungsende, das traditionell die Hornistengruppe geblasen hat.

Der gesamte Übungsablauf wurde vom ehemaligen Kommandanten der Heinstetter Feuerwehrabteilung, Jürgen Marienfeld, detailliert kommentiert. Unter den Zuhörern waren auch Bürgermeisterstellvertreterin Elke Beuttler, sowie die Eltern der Schüler. Marienfeld bedankte sich bei der Schulleiterin und bei den Kindern, die sich vorbildlich verhalten haben. Den Einsatz der Rettungskräfte der Feuerwehr und der DRK Ortsgruppe Meßstetten nannte er beispielhaft. Zur Manöverkritik und zum wohl verdienten Vesper ging es abschließend in den Gruppenraum im Feuerwehrhaus.

Diesen Artikel teilen: