Effektiver Primus zerlegt Saarländer

23.10.2018

von Marcus Arndt

Souverän setzte sich Spitzenreiter Mannheim im Topspiel gegen Verfolger Homburg durch. Hinter dem Waldhof positionieren sich Steinbach Haiger und Meister Saarbrücken. Einen Riesensprung in der Tabelle machte Branchenneuling Balingen.

Die Schwaben beendeten ihre Sieglosserie, gewannen ungefährdet mit 2:0 gegen den VfR Wormatia Worms und katapultierten sich auf Rang neun. Zwischen der TSG und Mainz 2 auf Rang 15 liegen allerdings nur drei Zähler.

Effektiver Primus zerlegt Saarländer

© Moschkon

Balingens eigentlicher Torjäger Patrick Lauble erzielte am Samstag gegen Worms seinen ersten Saisontreffer. Mit dem 2:0-Sieg gegen die Wormaten beendete die TSG ihre Sieglosserie.

Die zweite Mannschaft des Bundesligisten unterlag knapp mit 2:3 beim Meister. „Es war ein glücklicher Sieg, den wir unbedingt wollten und darum auch so mitnehmen“, sagte Saarbrückens Coach Dirk Lottner nach dem glanzlosen Erfolg über den Karnevalsklub. Erleichtert gestand der Kölner ein: „Es kann für uns ein extrem wichtiger Sieg für die kommenden Wochen sein.“ Mit 26 Zählern kletterten die Saarländer auf Rang drei, hinter Tabellenführer Waldhof Mannheim (31 Punkte) und dem TSV Steinbach Haiger (28).

Die Kurpfälzer gewannen im Topspiel mit 5:1 über Verfolger FC Homburg. Für Herbert Eder waren die „brutale Effizienz des Gegners beim Torabschluss“ sowie die eigenen Mängel in allen Mannschaftsteilen für die bittere Klatsche in Mannheim entscheidend. Der Vorstandschef des Aufsteigers sinnierte: „Wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, wäre das heute anders gelaufen . . .“ Mannheim habe gezeigt, wie man aus Torchancen Tore macht, so Eder weiter. Dass der Spitzenreiter über 90 Minuten dennoch die in allen Belangen deutlich bessere Mannschaft war, wusste der FCH-Boss allerdings auch: „Man hatte immer den Eindruck, die sind ein Mann mehr.“

Auch die zweitplatzierten Hessen aus Haiger traten souverän auf, fertigten die SV Elversberg mit 3:0 ab und blieben im sechsten Spiel in Serie ohne Gegentor. Für die Vorentscheidung sorgte Sascha Marquet mit seinem Schuss aus 35 Metern zum 2:0. Für Gästetrainer Roland Seitz „ein Sonntagsschuss“, der aber in jedem Fall das Zeug dazu habe, in der ARD-Sportschau zum „Tor des Monats“ gewählt zu werden.

Komplettiert wird das Verfolgertrio vom SSV Ulm (26). Für die Spatzen ging es nach der 0:2-Pleite im Derby beim SC Freiburg 2 allerdings runter in der Rangliste: von Platz zwei auf vier. „Wir haben es wieder mal versäumt, in Führung zu gehen“, analysierte Holger Bachthaler, „deshalb haben wir es nicht verdient zu gewinnen.“ Der Ulmer Kommandogeber sprach in den vergangenen Wochen immer wieder respektvoll über die Qualität der Liga (Bachthaler: „Jeder kann jeden schlagen“) und hielt sich bewusst im Postulieren ehrgeiziger Ziele zurück. „Es wäre absoluter Blödsinn, jetzt zu sagen, wir wollen aufsteigen“, meinte er vor dem Spiel im Breisgau.

Der Sportclub (20) hat sich neben den Kickers Offenbach (1:1 in Pirmasens) und der TSG Hoffenheim 2 (3:2-Sieg in Frankfurt/beide 21) im gesicherten Mittelfeld etabliert. Hinter Freiburg katapultierte sich die TSG Balingen (18) mit dem 2:0-Heimsieg über Wormatia Worms auf Rang neun, gefolgt von den punktgleichen Klubs aus Elversberg und Pirmasens. Dosenöffner in der Bizerba-Arena war der eingewechselte Patrick Lauble, der den wichtigen Führungstreffer erzielte. „Diesmal hatten wir das Glück, das uns in den Spielen davor gefehlt hat“, erklärte der 26-Jährige, „ich hoffe jetzt ist der Knoten geplatzt. Es hat schon an mir genagt, so viele Spiele ohne Tor zu sein – für einen Stürmer ist das der reine Horror.“

Im unteren Drittel des Klassements wurde am Wochenende kräftig rotiert: Schlusslicht ist nach der Klatsche im Kellerduell Eintracht Stadtallendorf (9). Statt der erhofften Trendwende musste die Truppe von Trainer Dragan Sicaja gegen den direkten Konkur-renten Astoria Walldorf (10) eine 1:4-Pleite einstecken und ist nach dem gleichzeitigen Erfolg Dreieichs (2:1 gegen Stuttgart 2/11) nun Letzter. „Bei einer so klaren Niederlage muss man nicht drum herum reden, der Sieg Walldorfs geht absolut in Ordnung“, räumte ein enttäuschter Eintracht-Teammanager Norbert Schlick ein.

 

Homburg drängt auf die Trendwende

Waldhof Mannheim (31 Punkte) bleibt weiter vorne, verteidigte die Tabellenführung in der Regionalliga Südwest mit einem souveränen Sieg über Verfolger FC 08 Homburg. Die Saarländer – ambitioniert gestartet – wurden in den vergangenen Wochen von der Konkurrenz durchgereicht. Hinter dem TSV Steinbach Haiger (28), Meister 1. FC Saarbrücken und dem SSV Ulm (beide 26) reiht sich der Aufsteiger (22) an fünfter Stelle ein. In den direkten Duellen mit den Tabellennachbarn gelang den Grün-Weißen bislang nur ein Sieg. Mit 2:1 gewann Homburg das Saar-Derby über die Lottner-Truppe, unterlag aber Steinbach (0:2) und Mannheim (1:5). Seit nunmehr drei Spielen ist der ehemalige Erstligist sieglos, holte nur einen Zähler beim 0:0 gegen Eintracht Stadtallendorf. Gegen die neuntplatzierte TSG Balingen (18) drängt der FC 08 auf die Trendwende, möchte sich in den finalen Begegnungen vor der Winterpause im oberen Tabellendrittel behaupten. Den Kreisstädtern gelang gegen Wormatia Worms der vierte Saisonsieg. Doch der Vorsprung der TSG auf den Tabellenkeller ist überschaubar: Zwischen Rang neun und Platz 14 liegen nur zwei Zähler.ar

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