Dotternhausen

Jugendliche pflanzen fachmännisch einen Apfelbaum

07.11.2018

Vom Wurzelschnitt bis zum Drahtkorb: Der Schwäbische Albverein Dotternhausen bildete den Nachwuchs aus.

Unter dem Motto „Wir pflanzen einen jungen Apfelbaum“ hatte kürzlich bei idealen Pflanzvoraussetzungen die Ortsgruppe Dotternhausen des Albvereins eingeladen.

Jugendliche pflanzen fachmännisch einen Apfelbaum

© Privat

Rolf Schatz (Zweiter von links) erklärte, wie man einen Apfelbaum richtig pflanzt und was man dabei alles beachten sollte.

Leider folgten nur wenig Interessierte in das Gewann Oberer Esch zu einer fundierten Einweisung. Mit dem Zitat „Planst du in Jahren, so pflanze Getreide. Planst du in Jahrzehnten, so pflanze Bäume“ stieg Obstbaumfachwart Rolf Schatz in das Thema ein. Die Teilnehmer waren mit Eifer bei der Sache und legten gleich unter fachlicher Pflanzanleitung selbst Hand an.

Erste Maßnahme war das Herstellen eines Pflanzlochs, welches mindestens doppelt so groß sein sollte wie das Wurzelvolumen des Jungbaumes. Ebenso sei die Verwendung eines Drahtkorbes bei Wühlmausproblemen unabdingbar und die Bäume sollten wegen Winddruck einen Pfahl erhalten, so der Obstbaumfachwart. Der Baum sollte so gepflanzt werden, dass sich die Veredelungsstelle etwa handbreit über dem Boden befindet.

Nicht vergessen werden sollte zudem ein richtiger Wurzelschnitt sowie das Angießen nach der Pflanzung, um die Wurzeln gut einzuschlämmen. „Die Baumscheibe sollte in den ersten Standjahren unbedingt von Pflanzenwuchs freigehalten werden, da Gräser und Kräuter eine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe darstellen“, erklärte Schatz. Im Anschluss verpassten die Teilnehmer dem jungen Bäumchen einen notwendigen Pflanzschnitt an der Krone und formierten die jungen Leitastverlängerungen.

Jeder Jungbaum unterliege mindestens acht bis zehn Jahre lang einem Erziehungsschnitt, um ein stabiles und besonntes Kronengerüst aufzubauen, erklärte der Experte. Ein Obstbaum solle nicht nur pyramidenförmig, sondern auch fruchttragend zugeschnitten werden. Ansonsten habe man viel Holz, aber keine Früchte. Wichtig sei, dass viel Licht an die Frucht kommen könne. Richtige Pflege garantiere gute Erträge und eine gute Qualität, so der Referent. Nach getaner Arbeit wurde noch diskutiert, bevor die Pflanzaktion bei einer gegrillten Roten Wurst am offenen Feuer sowie einem Most aus heimischer Streuobstwiese ausklang.

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