HBW sorgt für späte Entscheidung

10.11.2018

von Sascha Staat

Eine echte Zitterpartie war am Freitagabend das Zweitliga-Duell des HBW Balingen-Weilstetten gegen den TSV Bayer Dormagen. Am Ende setzten sich die favorisierten „Gallier von der Alb“ dank eines starken Schlussspurts mit 27:25 durch.

In einer über die gesamten 60 Minuten ausgeglichenen Begegnung hat sich der HBW Balingen-Weilstetten am Freitagabend beim TSV Bayer Dormagen mit 27:25 zwei wichtige Auswärtspunkte hart erkämpft – und damit Rang drei erobert.

HBW sorgt für späte Entscheidung

© Eibner

Viel Mühe hatte der HBW Balingen-Weilstetten gestern beim TSV Bayer Dormagen. Am Ende ging es aber gut aus, mit einem 27:25-Erfolg starteten Gregor Thomann & Co. in den Doppelspieltag.

Es dauerte ein wenig, ehe das Team von Jens Bürkle im TSV Bayer Sportcenter in die Partie fand. Im ersten Angriff sorgte ein technischer Fehler für einen Ballverlust, danach entschärfte Dormagens Torwart Sven Bartmann zwei HBW-Wurfversuche. Dormagen machte es zunächst besser, nutzte die Fehler zu einer 3:1-Führung.

Zu diesem Zeitpunkt deutete sich ein zäher Spielverlauf an, zumal Marcel Niemeyer früh für 120 Sekunden die Platte verlassen musste (6. Minute). Doch die Gäste blieben geduldig und ließen sich vom schwachen Auftakt nicht nervös machen. Vielmehr riss der Faden kurzzeitig bei den Hausherren, die in der Offensive keine Lösungen mehr fanden.

Einzig über das Tempospiel konnte Bayer noch in Erscheinung treten. Doch das funktionierte umso besser – und nach eine kurzen Schwächephase übernahmen die Gastgeber wieder das Kommando, auch dank des weiterhin famosen Bartmann (6:4/12.).

Nach einer guten Viertelstunde schien es dann, als würde Bürkles Sieben einen Gang nach oben schalten und gleichzeitig beim TSV die Kräfte etwas schwinden. Von der Bank kommend fand sich Lars Friedrich sofort gut ein, Jona Schoch übernahm Verantwortung – und vier HBW-Treffer in Serie sorgten dafür, dass aus dem Rückstand eine 8:6-Führung wurde (18.). Bayer-Coach Ulli Kriebel sah sich entsprechend zu einer ersten Auszeit gezwungen.

Das alles geschah ohne das Mitwirken von Martin Strobel. Der Spielmacher bekam eine Pause, um etwas Energie zu sammeln. Seinem Rhythmus schadete das aber, denn er leistete sich wenig später zwei Fehlwürfe.

Der HBW versuchte es mit dem siebten Feldspieler, doch so richtig wollte diese Maßnahme nicht fruchten. Dennoch schlich sich zunehmend das Gefühl ein, dass Balingen-Weilstetten die Partie kontrollier-te und es ging mit einem knappen Vorsprung von 12:10 in die Kabine.

Als Ian Hüter unmittelbar nach dem Seitenwechsel eine Zeitstrafe kassierte, verpassten es die „Gallier von der Alb“ allerdings, sich vorentscheidend abzusetzen. Durch eigene Fehler wurde das Kellerkind im Spiel gehalten.

„Wir haben uns von der Hektik anstecken lassen“, monierte Bürkle. Als die Dormagener durch den starken Nuno Rebelo mit 16:15 in Führung gingen (39.), bat er zur Besprechung. Doch die Auszeit verpuffte, die Leistung der Schwaben blieb instabil. Auf gute Aktionen folgten immer wieder unerklärliche Ballverluste.

Vor allem im mittleren Abschnitt der zweiten Hälfte wurde es zerfahren – allerdings trug auch der TSV seinen Teil dazu bei. Die Spannung hielt die Partie interessant, aber Dormagen versäumte es eine Zeitstrafe gegen Schoch entscheidend auszunutzen und es ging ausgeglichen in die Schlussphase (21:22/51.).

Und die hatte es in sich. Exakt 83 Sekunden waren beim Stande von 26:25 aus HBW-Sicht noch zu absolvieren, als Kriebel zur grünen Karte griff. Doch seine Ansage half nicht, denn es folgte ein Fehlpass, weil Oddur Gretarsson die Situation gut antizipierte und im Gegenzug Jannik Hausmann eiskalt blieb.

„Hinten raus haben wir unsere Routine im Rückraum ausgespielt und deswegen geht der Sieg auch in Ordnung“, atmete Bürkle nach einer unnötig spannenden Partie tief durch. Auch bei den Spielern war die Erleichterung nach dem Kraftakt groß. „Ich bin einfach nur glücklich, dass wir gewonnen haben“, gestand Hausmann. „Hinterher fragt niemand mehr, ob es ein zähes Spiel war oder nicht. Wir haben die zwei Punkte und das zählt.“

 

TSV Bayer Dormagen – HBW Balingen-Weilstetten: Teams & Tore

TSV Bayer Dormagen: Bartmann (1. – 53. Minute, 24 Gegentore/10 Paraden), Rozsavolgnyi (ab 53., 3/1); Richter (7/1), Morante Maldonado (6), Rebelo (5), Wieling (4/1), Eggert (1), Löfström (1), P. Hüter (1), Jagieniak, I. Hüter, Köster, Reuland.

HBW Balingen-Weilstetten: Mrkva (1. – 60. Minute, 25 Gegentore/10 Paraden), Baumeister (n.e.); Schoch (6), Strobel (5), Hausmann (3), G. Thomann (3), Zobel (2), Nothdurft (2), Niemeyer (2), Oliveira (1), Friedrich (1), Flohr (1), Gretarsson (1/1), Kirveliavicius, Heinzelmann, L. Saueressig.

Schiedsrichter: Fedtke/ Wienrich (beide Berlin).

Zuschauer: 1080.

Spielfilm: 2:0 (2.), 3:1, 3:4, 6:4 (12.), 6:8, 8:8, 9:11 (25.), 10:12 – 12:13 (33.), 14:15, 16:15, 17:17 (45.), 19:20, 23:22, 25:24 (56.), 25:27.

Siebenmeter: 4/2:2/1 (Wieling scheitert an Baumeister/15., Richter vergibt/34. – Gretarsson scheitert an Bartmann/ 39.).

Zeitstrafen: 4:6 Minuten (I. Hüter/2 – Schoch, Niemeyer, Flohr).

Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten – TV Hüttenberg (11. November, 17 Uhr, SparkassenArena). lb

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