Rosenfeld

Iselinschule: Erst Ärger mit Baufirma, dann hohe Kosten

15.11.2018

von Rosalinde Conzelmann

Der Rohbau für die Rosenfelder Iselinschule wird um eine halbe Million Euro teurer.

Die angelaufene Modernisierung des Schulzentrums zur Gemeinschaftsschule bereitet der Stadt und dem Gemeinderat zurzeit keine Freude.

 

Erst hat es Ärger mit der Firma gegeben, die beim Rohbau zum Zug gekommen ist.

Jetzt ist ein neues Unternehmen am Start, dafür verteuert sich der Umbau aber um eine halbe Million Euro.

Baufirma wollte Arbeiten wohl nie beginnen

Der Reihe nach: Im April wurden die Rohbauarbeiten für knapp über eine Million Euro an die Firma DI. ZWO aus Schramberg vergeben. Das Unternehmen hat aber nie angefangen und, wie geplant, den Großteil der Arbeiten in den Sommerferien durchgezogen. Stattdessen bekam die Stadt einen Brief vom Anwalt.

„Die wollten nie anfangen, weil sie überlastet waren“, vermutet Bürgermeister Thomas Miller. Nachdem sich abgezeichnet hat, dass man keine gütliche Lösung finden wird, hat die Stadtverwaltung einen Anwalt eingeschaltet und den Rohbau neu ausgeschrieben. Mit der Konsequenz, dass sich die Arbeiten um ein Jahr nach hinten verschieben.

Es wurden neun Firmen angeschrieben, nur zwei haben ein Angebot abgegeben. Beide liegen eng beieinander, haben aber einen Haken: Sie sind über eine halbe Million teurer als der erste Bauunternehmer.

In der Sitzung am nächsten Donnerstag wird die Verwaltung dem Gemeinderat trotzdem empfehlen, den Auftrag an die Freiburger Firma Grafried zum Preis von 1,5 Millionen Euro zu vergeben.

Weil die Firma als zuverlässig gelte – „wir haben ein gutes Gefühl“, so Miller und die Baustelle keine weiteren Verzögerungen dulde.

Natürlich sei die Kostensteigerung unerfreulich, sagt Miller. „Aber wir kommen noch mit einem blauen Auge davon.“

Aufgrund der derzeitigen, überhitzten Baukonjunktur würden die Baufirmen einfach am längeren Hebel sitzen. Bislang konnte die Stadt dies ausgleichen, indem sie die Vergaben an relativ große Zeitfenster koppelte, so dass die Firmen viel Spielraum hatten.

Diese Taktik geht beim Schulumbau aber nicht auf, weil der Rohbau in den Sommerferien erstellt werden muss.

Die Kosten für den zweiten Bauabschnitt liegen jetzt bei 5,1 Millionen Euro. Im Etat sind 5,6 Millionen Euro eingestellt. Mit 7,2 Millionen Euro ist der gesamte Umbau kalkuliert.

Miller hofft, dass das so bleibt, schließt aber weitere Überraschungen nicht aus. „Denn wir haben noch nicht ausgeschrieben.“

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