Albstadt-Onstmettingen

Onstmettinger Süd-Eingang: Ortschaftsrat will notfalls auf die Barrikaden gehen

14.12.2018

von Holger Much

Die Onstmettinger Räte haben der Stadtverwaltung den Auftrag gegeben, ihren Plan von der Gestaltung des südlichen Ortseingangs konkret zu prüfen.

Es ist richtig Feuer unterm Dach. Von Bürokraten, so formulierte Onstmettingens Ortsvorsteher Siegfried Schott in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates resolut, wolle man sich in dieser immens wichtigen Sache nun definitiv nicht mehr ausbremsen lassen.

Onstmettinger Süd-Eingang: Ortschaftsrat will notfalls auf die Barrikaden gehen

© Holger Much

Ortsvorsteher Siegfried Schott (links) und Baubürgermeister Udo Hollauer befürworten die Lösung des Onstmettinger Gremiums. Nur sind laut Baubürgermeister bei einigen Punkten nicht unerhebliche Hürden zu nehmen. Nun wird alles geprüft.

Notfalls werde man kämpfen und für das angesteuerte Ziel auf die Barrikaden gehen. Soviel Zuhörer wie Ortschaftsräte konnte Schott im Ratsaal begrüßen – das Thema brennt den Bürgern unter den Nägeln.

Es geht dem Ortschaftsrat dabei um die nun möglichst schnelle, deutliche Verbesserung der Verkehrssituation am südlichen Ortsanfang Richtung Tailfingen. Die etwa vor eineinhalb Jahren so geschaffene Situation ist das Aufregerthema schlechthin in Onstmettingen.

„Nicht nur von Querulanten, auch von ganz normalen Bürgern“, so Schott in der Sitzung am Dienstagabend, würden er und die Mitglieder des Ortschaftsrates seither deswegen teils extrem angegangen. Und das, so stellte er öffentlich noch einmal klar, obwohl der Ortschaftsrat dieser momentanen Interimslösung nie zugestimmt habe.

Proteste verstimmen nicht

Doch seit eine der Bushaltestellen nach Vor-Ort-Treffen von Straßenverkehrsbehörde und Polizei aus den Busbuchten herausgelöst wurde und als so genanntes „Buskap“ direkt auf die viel befahrene Durchgangsstraße gesetzt wurde, während ein Fahrbahnteiler den Fußgängern das Überqueren erleichtern sollte, verstimmen die Proteste nicht.

Denn die zuvor schon gefährliche Situation für Fußgänger wurde nun noch gefährlicher, so die allgemeine Ansicht.

Hinter den nun direkt auf der Straße haltenden Bussen staut sich der Verkehr, so dass ungeduldige Autofahrer zum waghalsigen Überholmanöver auf der Gegenfahrbahn ansetzen, während dort nach wie vor der Verkehr aus Tailfingen in meist total überhöhter Geschwindigkeit heranbraust.

Onstmettinger Süd-Eingang: Ortschaftsrat will notfalls auf die Barrikaden gehen

Am südlichen Ende von Onstmettingen sollen Autos eingebremst und die Situation für Fußgänger soll sicherer werden. Skizze: Stadtverwaltung

Mit der Versetzung des Ortsschildes Richtung Tailfingen komplett mit Geschwindigkeitsbeschränkung, mit der Rückkehr der einen Bushaltestelle in ihre momentan verwaiste Busbucht und einem neuen Kreisverkehr an der Kreuzung Industriestraße/Hauptstraße/Wilhelmstraße hat der Ortschaftsrat konkrete Pläne ausgearbeitet, um die Situation zu entschärfen.

Zudem bietet er an, sich am Kreisel, der etwa 500 000 Euro kosten wird, mit 100 000 Euro aus Eigenverfügungsmittel zu beteiligen. Mit einstimmigem Votum gab das Gremium der Stadtverwaltung den Auftrag, diese Punkte zu prüfen und eventuelle Einwände zu entkräften.

Punkte werden geprüft

Baubürgermeister Udo Hollauer war zu Gast in der Sitzung und äußerte sich positiv zur Gesamtplanung des Ortschaftsrates. Die Lösungen eines Verkehrsplanungsbüros waren weder zur Zufriedenheit der Verwaltung noch zu der des Ortschaftsrates ausgefallen.

Unter anderem war dort vorgeschlagen worden, die zweite Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite ebenfalls auf die Straße zu verlegen. Nun würden die einzelnen Punkte des Onstmettinger Vorschlags geprüft.

Ortsschilder zu versetzen, ist nicht so einfach. Die müssen offenbar an Grundstückszufahrten liegen, so Hollauer.

Kreisel als Wunschlösung

Als „wünschenswert“ bezeichnete der Baubürgermeister die vom Gremium angedachte Kreisellösung, auch wenn dem die Regel entgegenstehe, dass die Seitenäste zu wenig Verkehr führten und dass die Kreuzung kein Unfallschwerpunkt sei.

Das, stellte Ortsvorsteher Schott klar, seien Regeln, auf die er pfeife. Er wolle nicht erst auf einen schweren Unfall warten, um hier sinnvoll tätig werden zu können.

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