Platz für weitere Gruppe schaffen: Kindergartenkinder sollen in Sanitär-Container
19.02.2019
Die Gemeinde Schwenningen muss Platz schaffen für eine zusätzliche Kindergartengruppe. In Rathaus und Rat wird an Lösungen getüftelt.
Der Gemeinderat diskutierte in seiner jüngsten Sitzung über die künftige Unterbringung einer zusätzlichen Gruppe des katholischen Kindergartens St. Raphael.
© Wilfried Koch
Der rechte Raum von diesem ersten Pavillon der Schwenninger Schule könnte demnächst mit der Unterbringung der vierten Gruppe des Kindergartens eine neue Verwendung finden. Im linken Raum erfolgt die Betreuung der Schüler.
Bekanntlich muss ab September für die nächsten vier Jahre eine vierte Gruppe, eine Regelgruppe mit Kindern zwischen drei und sechs Jahren, aufgestellt werden, um alle Anmeldungen unterbringen zu können.
Die bisher angedachten Lösungen seien aus verschiedenen Gründen gescheitert, informierte Bürgermeisterin Roswitha Beck. Aus ihrer Sicht gebe es nur zwei Alternativen.
Entweder müsste ein kompletter Pädagogik-Container direkt am Kindergarten aufgestellt werden, oder man müsse einen Raum im Pavillon der benachbarten Nachbarschaftsgrundschule bereitstellen.
Dazu sei es aber erforderlich, einen Sanitär-Container mit Toiletten und Waschgelegenheiten in der Nähe des Pavillons aufzustellen.
Einige Gemeinderäte favorisierten diese Lösung, obwohl eine Erweiterung des Kindergartens den Vorteil hätte, dass alle Räume beieinander wären.
Werner Scheuble meinte, wegen der kurzen Zeit bis Herbst 2019 müsse man die Lösung im Schulpavillon angehen. Vinzenz Greber stellte klar, dass eine Lösung im Kindergarten auf jeden Fall viel teurer komme. Die Anschaffung eines Pädagogik-Containers würde laut Aussage der Bürgermeisterin etwa 80 000 Euro kosten, wobei eventuell der Bau weiterer Toiletten im Hauptgebäude des Kindergartens erforderlich wäre.
Bürgermeisterin will detaillierte Zahlen
Die Miete eines Sanitär-Containers für die Pavillon-Lösung käme monatlich auf 450 Euro. So kämen für vier Jahre Mietkosten von 21 600 Euro zusammen. Der Kauf eines solchen Containers käme dagegen nur auf etwa 18 000 Euro.
Der Container sollte auf Wunsch des Rates direkt an der Wand der Pausenhalle der Schule angebracht werden.
Ein Zugang könnte dann entweder von der Pausenhalle oder vom Flur des Pavillons aus geschaffen werden.
Bei der Pavillon-Lösung kommen weitere Kosten auf den Kindergarten zu, die zu 90 Prozent von der Gemeinde übernommen werden, so für den Anschluss des Containers an den Pavillon, den Abwasseranschluss, die Telefonverbindung und für eine zusätzliche Garderobe.
„Wir brauchen jetzt detaillierte Zahlen“, stellte die Bürgermeisterin fest. Deshalb wird sie auf Wunsch des Gremiums Gespräche mit dem Träger des Kindergartens (Kirchengemeinde) sowie den zuständigen Fachbehörden führen.
Ein Mietvertrag für dem Pavillon zwischen Gemeinde und Kindergartenträger soll ebenfalls vorbereitet werden.
Die Richtung seitens des Gemeinderates ist aber klar: Er möchte die vierte Gruppe des Kindergartens in den kommenden Jahren im Pavillon der Schule unterbringen. Dieser befindet sich nur einen Steinwurf vom Hauptgebäude des Kindergartens St. Raphael entfernt.
