Winterlingen

Herre: Monsterräder treiben Keil in Gemeinschaft

20.02.2019

Der Balinger AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Herre warnt in der Windparkdebatte vor dem Einfluss von Lobbyisten.

Acht Hektar Wald müssten gerodet werden, um auch in Winterlingen einen Windpark entstehen zu lassen. Das entspricht elf Fußballfeldern. „Das ist ein unumkehrbarer Eingriff in unsere Natur, der mit nichts zu rechtfertigen ist”, empört sich der Balinger AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Herre und schließt sich damit den Bürgern an, die gegen dieses Vorhaben kämpfen.

„Im windärmsten Bundesland noch immer Windräder aufzustellen, zeigt, dass es den Gemeinderäten vor allem darum geht, Subventionen abzurufen. Die Schäden für Tier, Baum und Mensch sind offensichtlich völlig nebensächlich. Es scheint, als würden die Verantwortlichen – trotz aller Beteuerungen – nicht mit offenen Karten spielen und eigene Ziele verfolgen“, heißt es in seiner Stellungnahme.

Herre bezieht sich in seinem Schreiben auf die friedliche Demonstration von rund 150 Gegnern des geplanten und umstrittenen Windparks am Montagabend. Der Gemeinderat Winterlingen habe Erwartungen enttäuscht, als dieser den Bau kritiklos genehmigt habe.

„Ein eigenartiges Vorgehen, wenn man bedenkt, dass mittlerweile jedem klar sein dürfte, dass Windkraft nicht die Lösung und mit vielen Folgeschäden verbunden ist”, betont Herre. Er habe sich bereits in der Vergangenheit zu dem Vorhaben geäußert und darauf bestanden, es nicht weiter zu verfolgen, führt er in seiner Stellungnahme aus – dies aus Respekt vor der Umwelt und der Bevölkerung, und um großen Energieunternehmen nicht noch mehr schützenswerten Raum für ihre Gewinnsteigerung zur Verfügung zu stellen.

Wie „fragwürdig das Vorgehen der Gemeinde Winterlingen ist“, zeige ein Beispiel: So behaupte sie, dass das Landratsamt den Bau der Windkraftanlage auch dann anweisen könne, wenn sich die Gemeinde dagegen ausspricht. Herre hält dagegen, dass es sehr wohl möglich sei, sich gegen die Errichtung der Windräder zu stellen. „Obwohl es sich um ein öffentliches Verfahren handelt, fehlt es unübersehbar an Transparenz”, so Herre.

Der Verdacht, dass sich die Gemeinderäte leichtgläubig von Lobbyisten vereinnahmen lassen, liege leider nah. Stefan Herre fordert erneut, den Bau dieser und sämtlicher Windkraftanlagen in Baden-Württemberg zu stoppen: „Diese Monster verschandeln nicht nur unsere Landschaften, sie treiben auch einen unnötigen Keil in unsere Dorfgemeinschaften.”

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