Engstlatt

Investor baut 38 Wohnungen in Engstlatt: grünes Wohnen in der früheren Schuhfabrik

21.02.2019

von Lydia Wania-Dreher

Ein Investor möchte in die Industriebrache in der Meisterstraße in Engstlatt 38 Wohnungen bauen. Drum herum könnten mehrere Einfamilienhäuser entstehen.

„Wir hatten einige schwierige Zeiten mit dem Objekt durchzustehen“, sagte Michael Wagner am Donnerstagabend in der Sitzung des Engstlatter Ortschaftsrats.

Investor baut 38 Wohnungen in Engstlatt: grünes Wohnen in der früheren Schuhfabrik

© Lydia Wania-Dreher

Baudezernent Michael Wagner zeigte gestern Abend in der Sitzung des Engstlatter Ortschaftsrats, wie das Areal der früheren Schuhfabrik Jetter in der Meisterstraße künftig aussehen könnte.

Der Baudezernent stellte den Räten und Zuschauern die Umbaupläne für das Areal der früheren Schuhfabrik Jetter (Maja-Schuhe) in der Meisterstraße 19 vor. Das Gebäude habe den Eigentümer noch mal gewechselt, so Wagner.

Die Baumann Immobilien GmbH aus Tübingen möchte nun das frühere Industriegebäude in Wohnungen umwandeln. Um das möglich zu machen, soll der Bebauungsplan entsprechend geändert werden. Die Ortschaftsräte nahmen das Vorhaben am Donnerstagabend positiv auf.

Aus Schuhfabrik werden Wohnungen

Ziel sei der Erhalt der Immobilie, erklärte Wagner. Der Investor möchte in das Hauptgebäude und das Gebäude zur Meisterstraße zu insgesamt 38 Wohnungen in verschiedenen Größen bauen.

Das Gebäude gegenüber der Meisterstraße 18 soll hingegen abgerissen werden und einem Neubau Platz machen. Im hinteren Teil des weiträumigen Geländes könnten mehrere Einfamilienhäuser und ein Doppelhaus Platz finden.

„Die Bebauung ringsum ist noch Zukunftsmusik“, erklärte Wagner. Primär ging es gestern um den Umbau der früheren Schuhfabrik Jetter.

Mehr Grünflächen als bisher

Das Gelände soll von der Meisterstraße aus mit einer Privatstraße erschlossen werden. Entlang dieser sollen sich auch die Parkplätze befinden, die teilweise überdacht werden könnten.

Es soll mindestens 1,5 Stellplätze pro Wohnung geben. An der Meisterstraße direkt sind keine Parkflächen vorgesehen.

Laut Michael Wagner wird das Areal künftig weniger versiegelt sein, als es heute ist und es soll mehr Grünflächen geben. So ist zum Beispiel neben einem Spielplatz auch ein Bereich für Kleingärten angedacht.

Sollte dieser von den künftigen Bewohnern nicht genutzt werden, könne man ihn aber auch in eine normale Grünfläche umwandeln, so der Baudezernent.

Balkone und barrierefreie Wohnungen

Die Kubatur der beiden Gebäude soll weitestgehend beibehalten werden. Eine Aufstockung der Gebäude sowie eine nachträgliche weitere Unterkellerung seien nicht geplant, so Wagner.

An der Fassade sollen Balkone angebracht werden und teilweise werden die Öffnungen vergrößert, so dass mehr Licht ins Innere kommt. Die Wohnungen sollen mit Aufzügen barrierefrei zugänglich sein.

Wagner rechnet damit, dass bereits im Sommer die Genehmigung für das Bauvorhaben vorliegen könnte. Im Zuge der Bebauungsplanänderung gebe es auch eine Bürgerbeteiligung, bei der man Anliegen vorbringen könne, so Wagner.

Der Baudezernent lobte das Vorhaben. Damit werde ein städtebaulicher Missstand behoben, sagte er. Wagner machte auch darauf aufmerksam, dass in Balingen Wohnungen gesucht werden. Das bestätigte Ortsvorsteher Klaus Jetter. Er habe fast wöchentlich entsprechende Anfragen.

Es kommt kein Seniorenheim

Im Gegensatz zu früheren Ideen, soll in der früheren Schuhfabrik kein Seniorenheim einziehen. Das habe man mit dem Bauherrn untersucht, aber aufgrund der Gesamtsituation sei das schwierig, so Wagner.

Man arbeite weiter an wohnortnahen Pflegeplätzen für Engstlatt. Zudem sei noch offen, wie es mit der Einrichtung in der Mühlrainstraße weiter geht.

Ortschaftsrat Eugen Renz erkundigte sich, ob die Infrastruktur der Umgebung ein solches Vorhaben verkrafte. Wagner gab an, dass nicht das Wasser oder Abwasser das Problem sei, sondern das Regenwasser von den Dächern.

Letzteres soll künftig hauptsächlich in den verdolten Riedbach fließen. Ob dafür dessen Kapazität ausreicht, soll im Genehmigungsverfahren geprüft werden, so Wagner.

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