Balingen

HBW: Alles andere als ein Selbstläufer

22.02.2019

von Marcus Arndt

Am Samstagabend erwartet Zweitliga-Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten das akut abstiegsbedrohte Dresden.

Einen Selbstläufer gegen die starken Sachsen erwartet Jens Bürkle nicht. Ganz im Gegenteil. „Einen unangenehmen Gegner“, prognostiziert der HBW-Coach. Dieser komme über seine individuelle Stärke und körperliche Robustheit.

HBW: Alles andere als ein Selbstläufer

© Moschkon

Auch Hamm-Westfalen konnte die Serie des HBW Balingen-Weilstetten zuletzt nicht stoppen. Gegen Elbflorenz Dresden peilen Oddur Gretarsson & Co. nun den saisonübergreifend 20. Heimsieg in Folge an.

Nach dem souveränen 30:22 über den ASV Hamm-Westfalen haben die Schwaben vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten HSC Coburg, der im Verfolgerduell in der Grafschaft bei der HSG Nordhorn-Lingen chancenlos war. „Wir schauen nicht auf die Konkurrenz“, betont der schwäbische Kommandogeber, welcher nach der Videoanalyse von einem „sehr, sehr guten Spiel“ der Kreisstädter spricht.

„Wir haben gut und präzise verteidigt“, sagt der Sportwissenschaftler zufrieden. Er fügt hinzu: „Hart, aber fair.“ Bereits in der Anfangsphase rührte die Balinger Defensivabteilung Beton an, ließ wenig zu. Allerdings sei Hamm nicht in der besten Verfassung gewesen, räumt der 38-Jährige unumwunden ein. „Wir waren präsenter“, so der frühere Bundesliga-Spieler weiter, „physisch hat das schon sehr überlegen gewirkt.“

Ohne Zweifel setzte die Abwehr des Primus neue Maßstäbe, „an welchen sie sich nun messen muss“, erklärt Bürkle, „gegen Dresden müssen wir auf einem ähnlichen Niveau verteidigen.“

Die Elbestädter kassierten am vergangenen Spieltag eine 25:29-Heimniederlage. Magere 16 Pluspunkte weist der Aufsteiger von 2017 auf – obwohl das Team von Trainer Christian Pöhler Qualität auf die Platte bringt. Aber eben nicht konstant.

Nach einem desaströsen Auftakt mit 2:18 Zählern und zehn sieglosen Spielen schafften die Sachsen die Trendwende, haben zuletzt sechs der vergangenen zehn Begegnungen gewonnen. Vor der WM-Pause stieß der HC den Herbstmeister aus Coburg vom Thron, deklassierte den Ex-Erstligisten mit 35:27. „Das ist keine schlechte Mannschaft“, nimmt Bürkle den Gesprächsfaden wieder auf, „mit sechs starken Rückraumspielern und einem guten Kreis.“

Herausragend ist zweifelsohne Roman Becvar in der Mitte, welcher auf den Halbpositionen von dem Ex-Bittenfelder Nils Kretschmer und Gabriel De Santis unterstützt wird. Auch Sebastian Greß und Torjäger Gabor Pulay (81 Saisontore) seien im Eins-gegen-Eins nur schwer zu stoppen, urteilt Bürkle. Er ergänzt: „Die sind eigentlich viel zu gut, um unten drin zu stehen.“ Doch wie der ThSV Eisenach in der Vorsaison – so taumelt auch Dresden in dieser Runde dem Abstieg entgegen, steht unter Druck.

„Das macht es nicht einfacher“, meint der Balinger Kommandogeber. Der kann im morgigen Heimspiel (19 Uhr, SparkassenArena) auf den kompletten Kader – ohne den verletzten Kapitän Martin Strobel – zurückgreifen. Gegen Hamm hat Routinier Romas Kirveliavicius wegen Schulterproblemen nur in der Abwehr gespielt und Benjamin Meschke bekam nach seiner mehrmonatigen Verletzungspause ein paar Minuten. „Die kurze Pause hat ‘Kiwi‘ gut getan“, sagt der erfahrene Coach, „und ‘Benni‘ hat die Belastung sehr gut vertragen. Ich hoffe gegen Dresden auf eine weitere Steigerung.“

In der Hinrunde taten sich die „Gallier von der Alb“ in der sächsischen Landeshauptstadt schwer, holten nach einem 21:23-Rückstand in der finalen Spielphase aber noch einen Punkt (Endstand: 24:24). „Da war das Spiel eigentlich weg“, blickt Bürkle zurück, „aber wir haben zum ersten Mal die Nerven behalten und mit dem Unentschieden das Fundament für den weiteren Saisonverlauf gelegt.“

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