Grosselfingen

Grosselfinger Narrengericht: alles im Takt im Venezianischen Reich

22.02.2019

Die Trommeln werden geschlagen, die Fanfaren geschmettert: Am 24. und 28. Februar tagt das Grosselfinger Narrengericht.

Noch einmal wurde geprobt, denn am Sonntag muss alles klappen: Nach vierjähriger Pause führt die Bruderschaft des Ehrsamen Narrengerichts zu Grosselfingen am Sonntag, 24. Februar, und am Schmotzigen Donnerstag, 28. Februar, ihr gleichnamiges Narrenspiel auf und Tausende von Besuchern werden erwartet. Der Fanfarenzug gibt dabei das Signal für wichtige Spielteile.

Gut zwei Dutzend Spielleute werden mit Fanfaren und Landsknechttrommeln durch Grosselfingen ziehen. Im großen Saal des Grosselfinger Feuerwehrhauses gab es den letzten Schliff. Im alten Schulhaus probte der Spielmannszug. Voller Inbrunst wird die „Kreuzritterfanfare“ geschmettert. Noten gibt es nicht, wie Hubert Riester, er ist der Chef des Fanfarenzuges, erklärt. Was gespielt wird, wird von Generation zu Generation überliefert.

Der Tradition des Vaters folgt der Sohn. So wie bei Marco Buck. Er begann ganz jung als Page, mit heute 29 Jahren sieht er dem Spiel immer noch voller Vorfreude entgegen. Chargenführer Hubert Riester ist seit über 40 Jahren dabei, sein Vater Josef Riester hat den Fanfarenzug mitgegründet. Neffe Julian Fecker spielt ebenfalls im Zug.

Doch es gibt auch welche, für die das Narrenspiel eine Premiere ist. Andreas Haug hat nach Grosselfingen hineingeheiratet. Es war dann wiederum sein Nachbar Hubert Riester, der ihn auf „diese wunderschöne Tradition“ hinwies.

Die Uniformen sind fertig, alle Fanfaren sind mit Wimpel versehen. Abgebildet darauf: das Wappen der Herren von Bubenhofen, der Stifter des Ehrsamen Narrengerichts zu Grosselfingen. Am Sonntag gilt’s.

 

Das Gericht tagt

Schauspiel Am Sonntag tagt das Narrengericht. Nach vierjähriger Pause wird am Sonntag das Grosselfinger Narrengericht aufgeführt. Die Spielfolge ist seit über 500 Jahren unverändert, gerade das macht das Grosselfinger Narrengericht zu etwas ganz Besonderem.

Hier der Ablauf am Sonntag:

12.45 Uhr Einzug ins Venezianische Reich und Begrüßung auf dem Marktplatz

13.45 Uhr Verkündigung der Reichsordnung und Badverruf auf dem Marktplatz, anschließend historische Gerichtssitzungen

15.30 Uhr Abholen des Krauthafens im Pfarrhaus

16.30 Uhr Dialog zwischen dem Gemeindevogt und dem Narrenvogt und Huldigung an den Sommervogel

16.45 Uhr Raub des Sommervogels

Verurteilung der Räuber zum Wassertod und Vollstreckung des Urteils

17.15 Uhr Schlussansprache des Narrenvogts (Ende gegen 17.30 Uhr).

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