Zollernalbkreis

Keine Spur von AfD-Kandidaten

16.03.2019

von Klaus Irion

Der AfD-Kreisverband Zollernalb schweigt. Er schweigt beharrlich und das schon seit Wochen.

Am 14. Februar soll ein zweiter Anlauf unternommen worden sein, die Kandidaten für die Gemeinderatswahlen in Albstadt, Balingen und Bisingen aufzustellen. Auch die Nominierung der Kreistagsliste war wohl für jenen Tag vorgesehen.

So zumindest steht es auf der Webseite des Kreisverbands. Von hergestellter Öffentlichkeit keine Spur. Kein Ergebnis der Nominierung, keine Fotos von Nominierten. Lediglich der Hinweis, dass man sich an den Kommunalwahlen beteiligen und demnächst die Kandidaten vorstellen werde.

Mehrfach hat der ZAK beim AfD-Kreisvorstand darum gebeten, doch Bilder und Texte von den Versammlungen zu schicken. Nicht, dass es wieder heißt, der ZAK verschweige die Alternative für Deutschland. Keine Reaktion.

Auch der Versuch den hiesigen AfD-Landtagsabgeordneten Stefan Herre als Vermittler einzuschalten, half nicht weiter. Herre versprach, sich der Sache anzunehmen, auch wenn er schon seit geraumer Zeit nicht mehr dem Kreisvorstand angehört.

Doch auch danach blieb eine Rückmeldung des Kreisvorsitzenden Hans-Peter Hörner oder des Kreissprechers Dr. Joachim Wald aus.

Radikale auf dem Vormarsch?

Das mag vielleicht daran liegen, dass Herre inzwischen auf Kreisebene das gleiche Schicksal ereilt zu haben scheint wie innerhalb seiner Landtagsfraktion. Auf Landesebene führen der dem moderateren Flügel der AfD angehörende Balinger und sein radikaler Rottweiler Fraktionskollege Emil Sänze eine Dauerfehde, über die wir schon mehrfach berichtet haben.

Jüngst bezeichnete Herre Sänze in einer Pressemitteilung als „Extremisten“, nahm dies dann aber vor wenigen Tagen wieder zurück und entschuldigte sich ebenfalls per Pressemitteilung. Und nun sieht sich Herre eben auch in seinem Heimatkreis einer Vereinnahmung der AfD durch den radikalen Parteiflügel ausgesetzt.

Ein Blick auf die Facebookseite der Alternative für Deutschland Kreisverband Zollernalb genügt. Keine Spur von Kommunalwahlkampf, stattdessen Dauerhetze. Nur unterbrochen von einer Einladung, doch zum alljährlichen Kyffhäuser-Treffen des „Flügels“ um Björn Höcke in Thüringen mitzufahren.

An die Adresse von Hörner und Dr. Wald sei gesagt: Der ZAK ist nach wie vor bereit, die Kandidaten der AfD öffentlich zu präsentieren.

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