Messstetten

Rat des Pfarrers: Beziehungen bewusst wahrnehmen und gestalten

02.04.2019

von Werner Lissy

In einem Vortrag, zu dem das Ameos-Pflegehaus am Pfarrbaum, die ökumenische Hospizarbeit Großer Heuberg, die Ortsgruppe Meßstetten des SKM-Zollern-Betreuungsvereins und die Sozialstation Meßstetten eingeladen hatten, ging es um das Thema „Selbstbestimmung im Alter“.

Wilfried Neusch informierte über die Hilfen des SKM-Betreuungsvereins in der rechtlichen Betreuung und der Einrichtung einer Vorsorgevollmacht. Die Unterlagen könnten jedoch nur schriftlich angefordert werden.

Es sei weit gefehlt, wenn man davon ausgehe, dass ein Ehepartner automatisch berechtigt sei, über die Vorsorge seines Partners bestimmen zu können. Er gab Anregungen und Tipps zur Bearbeitung von Anträgen auf rechtliche Betreuung, die Vorsorgevollmacht und zum Einsatz einer Person des Vertrauens.

Das umfangreiche und sensible Arbeiten in der palliativen Versorgung im Pflegehaus behandelte Cornelia Eppler vom Ameos-Pflegehaus am Pfarrbaum. Die Palliativmedizin und -pflege stehe Schwerstkranken zur Seite.

Dazu gehöre auch die indirekte Sterbehilfe mit Sterbebegleitung und die Integration von Angehörigen. Von der Versorgung rund um die Uhr im häuslichen Umfeld berichtete die Leiterin der Sozialstation Meßstetten, Lioba Gerstenecker. Als einzige Sozialstation im Zollernalbkreis wird in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe in Meßstetten die 24-Stunden-Betreuung praktiziert.

Die Kapazitäten seien jedoch schon erschöpft. Nachtbetreuung könne nur begrenzt und nur von der Nachbarschaftshilfe durchgeführt werden. Deshalb bestehe auch rund um die Uhr eine Notrufbereitschaft. Pfarrer i.R. Oskar Beuttler stellte sich der Frage, wo Sterben eigentlich wehtut. Jeder Schmerz werde subjektiv erlebt, denn jeder körperliche Schmerz tue der Seele und jeder seelische Schmerz dem Körper weh.

In seinen Ausführungen ging es um den sozialen, den psychischen und den spirituellen Schmerz. Zusammenfassend meinte er, „egal, wann, wie und wo wir sterben, es gibt eine Sterbe-Schmerz-Prophylaxe“. Man sollte Beziehungen bewusst wahrnehmen, gestalten und genießen, in der Summe bewusst leben.

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