Handball

Außenseiter im Aufsteigerduell: HBW Balingen-Weilstetten empfängt Eisenach

02.05.2024

Von Marcus Arndt

Außenseiter im Aufsteigerduell: HBW Balingen-Weilstetten empfängt Eisenach

© imago images / Funke

In der Hinrunde entführten die „Gallier“ (im Bild Filip Vistorop) einen Zähler unter der Wartburg (Endstand: 28:28).

Im Aufsteigerduell der Handball-Bundesliga erwarten die „Gallier“ am Freitagabend den ThSV Eisenach. Während die Thüringer schon für eine weitere Runde im Oberhaus planen können, geht es für den HBW wohl direkt wieder runter.

Nach der 21:25-Heimpleite gegen den Tabellenvorletzten aus dem Bergischen Land zogen die Balinger Verantwortlichen die Reißleine und haben sich vorzeitig von Coach Jens Bürkle getrennt. In der vagen Hoffnung, „dass die Mannschaft ihr wahres Gesicht zeigt“, wie es Geschäftsführer Felix König formuliert. In der finalen Saisonphase übernimmt der bisherige Co-Trainer Tobias Hotz.

„Wir waren alle sehr überrascht von der Entscheidung“, gesteht das HBW-Urgestein ein, „viele Spieler hatten in den ersten Tagen an der Veränderung zu knabbern.“ Gewohnt akribisch haben die „Gallier“ dennoch weitergearbeitet, „das Training durchgezogen“, betont der 39-Jährige, „wir haben viel miteinander gesprochen und möchten jetzt den Blick nach vorne werfen und es besser machen.“

Besondere Akzente

Das Kellerduell gegen die Thüringer bietet am Freitagabend (20 Uhr, SparkassenArena) die erste Möglichkeit dazu – wohl wissend, dass die Chancen der „Gallier“ auf den Klassenerhalt wohl nur noch rechnerischer Natur sind und sie bei einer Niederlage als erster Absteiger feststehen. „Es erwartet uns ein komplett atypisches Spiel. Eisenach ist eine Mannschaft, die sehr kreativ, sehr andersartig Handball spielt“, fokussiert sich der Balinger Interimstrainer auf die Vorbereitung.

Er fügt hinzu: „Misha Kaufmann setzt da viele Akzente, die man so im alltäglichen Handball nicht zwingend sieht momentan: Hinten drin mit vielen Abwehrsystemen und verschiedenen Varianten.“ Es werde wichtig sein, so der A-Lizenzanwärter weiter, „gegen alle Verteidigungsformationen und alle Aufgaben, die uns gestellt werden, Lösungen zu finden.“ Es gebe aber auch die Möglichkeit, mit individueller Kleingruppenarbeit und guten individuellen Lösungen relativ schnell zum Torerfolg zu kommen, findet der Balinger Kommandogeber, „da gilt es für uns in den richtigen Momenten die Ruhe zu bewahren und die richtigen freien Mitspieler zu finden. Dann können wir uns da ordentliche Wurfgelegenheiten rausspielen.“

„Das sieht man nicht jeden Tag“

Auf der Gegenseite gilt es ThSV-Top-Torjäger Manuel Zehnder (234 HBL-Tore) zu stoppen. Der Schweizer ist Dreh- und Angelpunkt bei den Ostdeutschen – neben dem emotionalen Leader Peter Walz. „Sie haben schon einige Spieler, die immer wieder Akzente setzen und viele Tore werfen“, hat Hotz beobachtet, „im Endeffekt spielen sie im Angriff immer mit vier verkappten Rückraumspielern, immer in unterschiedlichen Konstellationen. Sehr häufig ist es Walz als Kreisläufer, der sich auf eine Halbposition stellt. Auch das sieht man nicht jeden Tag.“

Ohne Zweifel sind die Wartburgstädter unter Kaufmann gewachsen – in der Bundesliga angekommen: Marko Grgic, der einzig echte Shooter des Aufsteigers aus der Distanz, wurde erstmals ins DHB-Team berufen und auch der nachverpflichtete Yoav Lumboso zündet. „Er ist wie Zehnder wirklich sehr stark im Eins-gegen-Eins“, warnt Hotz.

Dieser kann auf den nahezu kompletten Kader zurückgreifen – allein der Langzeitverletzte Leo Prantner (Kreuzbandriss) fehlt. „Wir hatten in der vergangenen Woche schon die Möglichkeit, das eine oder andere Wehwehchen auszukurieren“, verrät Hotz, „Lukas Saueressig und Nikola Grahovac haben nicht trainiert.“ Gegen Eisenach sind beide einsatzbereit.

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