Rottweil

Die Entscheidung ist gefallen: So soll Rottweils neue Gartenschau-Brücke aussehen

08.04.2024

von Pressemitteilung

Die Entscheidung ist gefallen: So soll Rottweils neue Gartenschau-Brücke aussehen

© Johannes Pellkofer

Die Planskizze zeigt, wie die Brücke über den Neckar verlaufen soll. Hinten die aktuelle Brücke.

Eine Bietergemeinschaft aus Stuttgart und Mannheim hat den Architektenwettbewerb um eine neue Fußgängerbrücke übers Neckartal gewonnen. Sie soll zur Landesgartenschau 2028 verwirklicht werden.

Ein Preisgericht unter Vorsitz von Professor Jörg Aldinger hat den Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs für die neue Landesgartenschau-Brücke in Rottweil gekürt. Der erste Preis ging an die Bietergemeinschaft MSIng Matthaei + Schotte Ingenieurges. mbH, aus Stuttgart mit Johannes Pellkofer Architektur, Mannheim.

Auf beiden Seiten des Neckars

Die Landesgartenschau Rottweil 2028 findet in der historischen Innenstadt und auf beiden Seiten des Neckars statt. Die neue Gartenschau-Brücke verbindet daher alle drei Bereiche und überwindet dabei Bahngleise und Fluss.

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Ziel des Wettbewerbs war es, eine Brücke zu entwerfen, die zur denkmalgeschützten Stadtansicht, dem renaturierten Neckar und dem neuen Erholungsgebiet in der Au passt. Mit der Brücke rückt der Neckar näher an die Stadt, sie verkürzt Rad- und Fußwege und sie erleichtert künftig auch Rollstuhlfahrern, Senioren oder Eltern mit Kinderwägen den Ausflug ins Rottweiler Neckartal.

„Der Siegerentwurf überzeugt die Jury mit einer leichten und einladenden Architektur, die sich zurückhaltend in den Landschaftsraum unterhalb der historischen Innenstadt einfügt“, so Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf. „Die neue Brücke wird Lust darauf machen, vom Gartenschaugelände am Neckar hinauf in die historische Innenstadt zu spazieren und ist so ein wichtiger Faktor, damit die Gartenschau auch in der Stadt ankommt und diese belebt.“ Bürgermeisterin Ines Gaehn ergänzt: „Die Brücke wird aber auch über das Gartenschau-Jahr hinaus einen bleibenden Mehrwert für die Bürgerschaft darstellen. Das Neckartal und der gesamte Naturraum östlich der Stadt wird als Naherholungsraum dauerhaft aufgewertet.“

19 Beiträge sind eingegangen

Für die neue Gartenschau-Brücke waren insgesamt 19 Beiträge eingegangen. Die Jury setzte sich zusammen aus Architekten sowie Mitgliedern des Gemeinderats und der Stadtverwaltung. Zudem waren zahlreiche sachkundige Experten aus Bereichen wie Denkmalschutz, Landschafts- und Naturschutz, Ingenieure und Statiker eingeladen worden. Am Ende der Beratungen erging ein einstimmiger Beschluss. Wer die jeweiligen Beiträge eingereicht hat, erfuhren die Jurymitglieder übrigens erst nach der Entscheidung, um die Neutralität sicherzustellen. Das Wettbewerbsergebnis wird nun dem Rottweiler Gemeinderat präsentiert und dort abschließend beraten.

Leichtigkeit und strenge Geometrie

So begründet die Jury unter Vorsitz von Prof. Jörg Aldinger die Entscheidung: „Mit großer Leichtigkeit überspannt die Brücke geradlinig die Talsohle und verknüpft die historische Innenstadt mit der Neckaraue und dem Kernbereich der Landesgartenschau 2028. Der Neubau der Fuß- und Radbrücke gewinnt seine Eleganz durch seine einfache Formsprache, die strenge Geometrie der Aufweitungen der Brücke über den Stützenköpfen und die variierenden Höhen im Profil des Brückenquerschnitts. Elegant liegt so die Brücke über den aufgelösten Stützen im Landschaftsraum und stellt den Lückenschluss zum Neckartalradweg her. Die Aufweitungen der Brücke von 3,50 Meter auf 6,50 Meter gliedern die Länge und bieten die Möglichkeit zum Aufenthalt, die durch das Angebot von Sitzmöglichkeiten noch ergänzt werden können. Die Untersicht der Brücke ist einfach und fein profiliert.

Die Zwischenauflager sind aus jeweils vier Stützen ausgeführt, wodurch diese sehr schlank ausgeführt werden können. Die Konstruktion ist dennoch robust und lässt einen geringen Unterhaltungsaufwand erwarten.

Zurückhaltend ins historische Stadtgefüge

Die Jury würdigt besonders das Erleben der Brücke aus der Perspektive des umgebenden Landschaftsraums: Das Bauwerk fügt sich zurückhaltend in das historische Stadtgefüge ein und formuliert dennoch eine eigenständige Gestaltsprache. Mit dem leicht wirkende Brückenband gelingt eine angemessene Maßstäblichkeit; die skulpturale Wirkung bleibt dabei jedoch sehr gut erlebbar.

Insgesamt gewinnt der Entwurf durch seine einfache und unprätentiöse Gestaltung. Der Neubau der Fuß- und Radbrücke ist in seiner feinsinnigen Gliederung und klaren Gestaltung eine Bereicherung für die Stadtsilhouette von Rottweil und den ihr zu Füßen liegenden Landschaftsraum der Neckaraue.“

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