Exoten genießen den Schnee
28.01.2015
Kamele in der heißen Wüstensonne. Das sind für uns vertraute Bilder. Aber Wüstenschiffe im Schnee? Auf dem Kamelhof in Höfendorf kann man diesen ungewöhnlichen Anblick genießen.
Wer die vier Kamele von Rolf Müller in Höfendorf beobachtet, stellt schnell fest: Die Stute Marisol, der imposante Wallach Breitling und die zwei jungen Hengste Said und Sandikan fühlen sich pudelwohl im Tiefschnee. Auch die Kälte auf der rauen Alb scheint den Tieren nichts auszumachen. Ihr Fell hat sich rechtzeitig zum Winterpelz gewandelt.
„Kamele sind sehr anpassungsfähige Tiere“, erklärt Rolf Müller vom Kamelhof in Höfendorf. „Sie kommen mit der extremen Wüstenhitze und klirrender Kälte gleichermaßen gut zurecht.“
Auch das Futter stellt im Winter kein Problem dar. „Kamele sind sehr genügsame Tiere“, erzählt der staatlich geprüfte Tierpfleger weiter. „Gerne ernähren sie sich von den Ästen alter Bäume, die im Gehege zur Genüge vorhanden sind. Im Stall gibt es dann Heu und gelegentlich auch mal etwas Kraftfutter.“
Die Kamelhöcker stehen stramm nach oben. Ein Zeichen dafür, dass die Fettspeicher gut gefüllt sind. Nur in Notfällen greifen die Kamele auf ihren natürlichen Nahrungsspeicher im Höcker zurück. Für die Fortbewegung im Schnee sind die flachen Hufen perfekt ausgebildet. So stellt der Einsatz der Kamele als Therapietiere, auch im Winter, keinerlei Risiko dar. Zum Beispiel nach Schlaganfall, bei Multipler Sklerose, bei Bauch- und Muskelproblemen und ähnlichen Beschwerden kann der Umgang mit den zutraulichen Wüstenschiffen eine effektive Zusatztherapie sein. Aber nicht nur als Therapietiere machen sich die Kamele nützlich. Sie liefern die Milch zur Herstellung spezieller Hautpflegemittel – auch bei klirrender Kälte und Tiefschnee. Gerhard Bogenschütz