Handball

Personalprobleme bei den Württembergligisten – „Füchsinnen“ greifen nach letztem Strohhalm

24.04.2024

Von Daniel Drach

Personalprobleme bei den Württembergligisten – „Füchsinnen“ greifen nach letztem Strohhalm

© Moschkon

Nächster Verletzungsschock bei den „Füchsen“: Tristan Gräber fiel gegen Schozach/Bottwartal auf die Schulter – nun droht das Saisonaus.

Ein Personalpuzzle und Rechenspiele beschäftigen die Herren des TV Weilstetten, die in Bietigheim erneut improvisieren müssen. Die TVW-Damen reisen nach Kornwestheim – und brauchen dringend Punkte. Und die HSG Albstadt muss wieder bei einem Kellerkind ran.

Bietigheim 2 - Weilstetten (Sonntag, 18 Uhr).

Die Saison neigt sich dem Ende – und die Personalsorgen beim abstiegsbedrohten TV Weilstetten werden immer größer. Dennoch wollen die „Füchse“ am Sonntag die drittplatzierte SG BBM Bietigheim 2 ärgern.

Bereits am vergangenen Wochenende mussten die Weilstetter improvisieren. Die A-Jugendlichen standen aufgrund des Pokalviertelfinals nicht zur Verfügung, zudem zog sich Florian Pawelka eine Bänderverletzung zu. Aus der zweiten Mannschaft rückten Niklas Kipp und Benjamin Vögele in den Kader. „Sie haben ihre Sache richtig gut gemacht“, lobt Coach Felix Euchner. Sein Trainerkollege Gerrit Jung brachte ebenso etwas Routine aufs Feld wie der reaktivierte Michael Witt. „Trotz der personellen Situation haben wir uns ganz gut geschlagen“, blickt Euchner auf die 33:38-Heimniederlage gegen die SG Schozach/Bottwartal zurück. „Aber man hat schon gemerkt, dass sie ihr Stammpersonal dabei hatten. Wir haben versucht, sie mit einer 4:2- und einer 5:1-Abwehr vor Probleme zu stellen. Dann gab es aber natürlich viele Freiräume – und die haben sie genutzt. Dennoch haben wir sie lange geärgert.“

Da der TV Oeffingen bei der HSG Langenau/Elchingen zu einem 30:28-Erfolg kam, mussten die Weilstetter den Platz neun in der Tabelle abgeben – und haben nun zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. „Wenn in der Oberliga Schutterwald runter muss, dann reicht auch Platz zehn“, erklärt Euchner. „Sollte Söflingen absteigen, dann würde es auf die Aufstiegsrelegation ankommen.“ Aktuell gehen die Weilstetter aber von einem Endspiel am letzten Spieltag aus – kommende Woche reist Oeffingen in den „Fuchsbau“. Sollte es bis dahin beim Zwei-Punkte-Abstand bleiben, hat der TVW sein Schicksal in der eigenen Hand, denn im Hinspiel setzten sich die „Füchse“ deutlich mit 33:23 gegen Oeffingen durch.

Der Kontrahent bekommt es am Samstagabend nun mit der zweitplatzierten MTG Wangen zu tun. Sollte dabei ein Überraschungscoup gelingen, stünden die Weilstetter am Sonntag gehörig unter Druck, beim Tabellendritten in Bietigheim ebenfalls zu punkten. „Wir schauen aber auf uns“, betont Euchner. Die Personalsorgen haben sich indes noch mal vergrößert, da sich Tristan Gräber an der Schulter verletzt hat. „Wir wissen auch noch nicht, wie es mit der A-Jugend aussieht, da sie am Sonntag um 14 Uhr gegen Kiel spielen – und sich auch noch aufs Abi vorbereiten müssen“, so der TVW-Coach. „Wir werden dennoch schauen, dass wir eine schlagkräftige Truppe aufbieten und in Bietigheim punkten – auch wenn wir wissen, dass sie eine sehr gute Runde spielen.“

Schwaikheim - Albstadt (Sonntag, 17 Uhr).

In der finalen Saisonphase geht es für die HSG Albstadt darum, für die Relegationsspiele im Rhythmus zu bleiben. Nach dem 44:29-Kantersieg gegen Fellbach gastiert der Meister am Sonntag bei den Sportfreunden Schwaikheim.

Vor Wochenfrist überzeugten die Schwarz-Roten und fertigten das Schlusslicht letztlich mit 15 Toren Unterschied ab – und das trotz einiger Personalrochaden. „Es war ein Start-Ziel-Sieg und auch in der Höhe verdient“, resümierte HSG-Trainer Michael Gruber im Nachgang. „Meine Mannschaft macht das wirklich toll. Wir haben uns vorgenommen, dass wir das Spiel deutlich besser angehen wollen, wie wir das in Schmiden an einem Sonntag gemacht haben. Und das haben die Jungs sehr gut umgesetzt.“ Zudem hatte der Albstädter Kommandogeber „einige taktische Reize gesetzt“. Und auch das ging auf. „Wir ziehen das Spiel zu Beginn dank einer sehr guten Torhüterleistung“, so Gruber weiter. „Edis Camovic hatte eine Quote von über 40 Prozent – das ist ein Top-Wert.“ So konnte der Meister schon früh durchwechseln. „Wir konnten allen Spielern Spielanteile geben und alle Feldspieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen“, zeigte sich Gruber zufrieden.

Nun steht in Schwaikheim das letzte Auswärtsspiel der regulären Saison an – wieder an einem Sonntag. Und erneut geht die Reise zu einem Kellerkind, denn die Sportfreunde nehmen den vorletzten Tabellenplatz ein und stecken im Abstiegskampf. Die Voraussetzungen sind also ähnlich wie vergangene Woche – die Zielsetzung der Albstädter aber auch. Der nächste Sieg soll her, um vor der Aufstiegsrelegation Anfang Mai weiter in Form zu bleiben. „Wir werden personell dezimiert anreisen“, so Gruber. „Aber wir wollen trotzdem wieder neue Impulse setzen.“

Indes steht der Gegner für die Entscheidungsspiele weiterhin nicht fest. Die besten Karten in der Badenliga hat der TV Hardheim, der am vergangenen Wochenende das Gipfeltreffen gegen die SG Heddesheim mit 23:20 für sich entscheiden konnte – und nun bei noch zwei Spielen zwei Punkte Vorsprung auf den ärgsten Kontrahenten hat.

Kornwestheim - Weilstetten (Samstag, 20 Uhr).

Für die Württembergliga-Frauen des TV Weilstetten steht am Samstag das finale Auswärtsspiel der Saison an. Abermals streben die „Füchsinnen“ einen Sieg an, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren.

Bisher konnten die Weilstetterinnen in 20 Saisonspielen erst drei Siege einfahren. Auch am vergangenen Wochenende gerieten die TVW-Frauen zu Hause gegen Gerhausen früh in Rückstand und zogen am Ende klar mit 24:33 den Kürzeren. So bleiben die „Füchsinnen“ auf dem letzten Tabellenplatz (6:34 Punkte). Bei noch zwei ausstehenden Spielen könnte das Team von Interimstrainerin Stefanie Hotz aber noch zwei Positionen gutmachen, denn die SG Hofen/Hüttlingen (8:32) und der SV Remshalden (9:31) sind noch in Schlagdistanz. Allerdings wird die Aufgabe am Samstag nicht einfach, denn es geht zum Tabellensechsten aus Kornwestheim, welcher sieben der jüngsten acht Spiele für sich entscheiden hat. Und auch im Hinspiel fertigten die Salamanderstädterinnen den TVW mit 44:19 ab.

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