Handball

Schwaben wieder chancenlos: HBW Balingen-Weilstetten kassiert Klatsche gegen Eisenach

03.05.2024

Von Marcus Arndt

Schwaben wieder chancenlos: HBW Balingen-Weilstetten kassiert Klatsche gegen Eisenach

© Moschkon

Der HBW kassierte eine weitere Klatsche.

Die Lizenzwirren um den HSV Hamburg haben im Abstiegskampf der Handball-Bundesliga noch einmal neue Chancen eröffnet. Aber das schwäbische Schlusslicht griff nicht zu, holte sich gegen den ThSV Eisenach die nächste Klatsche ab (21:34).

Es fehlt an Qualität auf der Platte – und Weitsicht daneben. Nach der überraschenden Trennung von Trainer Jens Bürkle präsentierten sich die „Gallier“ am Freitagabend desolat, lagen kurz nach der Pause mit zwölf Toren in der „Hölle Süd“ zurück (10:22/36.).

Solider Start

Die Schwaben wurden nach einem soliden Start (4:4/6.) extrem hektisch, ließen vorne wieder einmal viel liegen. Mit dem Trainerwechsel wollten die Protagonisten neben der Platte einen neuen Reiz setzen. Das funktionierte nicht! Einmal mehr wackelte beim HBW früh und häufig das Handgelenk – und nach zwölf Minuten lagen die Thüringer mit 7:4 vorne.

Mit Mut und Schwung waren die Schwaben unter Interimstrainer Tobias Hotz gestartet, doch der Wechsel in der Rückraummitte (Huber für Vistorop) zündete nur kurz. Nicht zum ersten Mal in dieser Runde lieferte allein Balingens Keeper Mohamed El-Tayar, während seine Vorderleute zehn Minuten ohne Torerfolg blieben. Tim Hildenbrand verkürzte zum 5:8 (16. Minute). Filip Vistorop brachte die Schwaben beim 7:9 wieder in Schlagdistanz (20.).

Viele Fahrkarten

Gästetrainer Misha Kaufmann drückte auf die Bremse und den Buzzer. „Das kotzt mich an“, ärgerte sich der Schweizer, der „mehr Konzentration“ von seiner Mannschaft forderte. Aber Nikola Grahovac, welcher angeschlagen (Wadenprobleme) in das Aufsteigerduell ging, scheiterte erst frei vom Kreis und kassierte dann seine zweite Zeitstrafe (22.). Es war ein völlig wildes Spiel mit vielen Fahrkarten auf beiden Seiten. Eisenach konservierte trotzdem den Drei-Tore-Vorteil (7:10/24.).

Die Gäste legten noch einen Treffer drauf – und nun justierte auch Hotz nach. Der 39-Jährige sah seine Mannschaft „emotional sehr, sehr gut, uns fehlt nur die Ruhe im Abschluss.“ Aber es wurde nicht besser. Im Gegenteil: Zur Pause lag Eisenach deutlich mit 14:8 vorne. „Wir starten richtig gut, bieten dem Gegner Paroli“, sagte Tobias Heinzelmann bei Dyn, der (Zwangs-)Optimismus in der Halbzeit ausstrahlte.

Eisenach macht es richtig deutlich

Nach dem Seitenwechsel war klar: Der HBW musste auf das Gaspedal drücken und alles riskieren. Aber der HBW erholte sich von dem deutlichen Rückstand nicht – und es wurde richtig heftig. Eisenach machte es früh zweistellig: beim 10:20 (33.). Hotz noch einmal mit einer Verzweiflungsauszeit. Auch diese verpuffte – es hatte nichts mit Bundesliga-Handball zu tun.

Eisenach blieb am Drücker, baute den Vorsprung weiter aus: auf 29:15 (49.). In der finalen Spielsequenz setzte der junge Keeper Teo Mestrovic, welcher für den erkrankten Mario Ruminsky in den Kader rutschte, noch einige positive Akzente. Das war’s.

Ohne den Lizenzentzug der Hanseaten wäre der Balinger Abstieg nach der neunten Niederlage in Folge bereits fix – so besteht noch eine theoretische Restchance. Mehr aber auch nicht...

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