Albstadt

Talgangbahn rückt näher – Albstädter Räte stimmen für Vereinbarung mit SWEG-Tochter SSG

02.05.2024

Von Dagmar Stuhrmann

Talgangbahn rückt näher – Albstädter Räte stimmen für Vereinbarung mit SWEG-Tochter SSG

© Dagmar Stuhrmann

Noch sind die Gleise stillgelegt: Mit der Zustimmung des Gemeinderats zur Vereinbarung mit der SSG ist jedoch ein weiterer Schritt hin zur Reaktivierung der Talgangbahn erfolgt.

Der nächste Schritt hin zur Reaktivierung der Talgangbahn ist getan: Der Gemeinderat der Stadt Albstadt gibt grünes Licht für den Abschluss einer Planungs- und Realisierungsvereinbarung mit der SSG. Was das bedeutet und wann die endgültige Entscheidung über den Halbstundentakt, der den Räten immens wichtig ist, fallen muss.

Der nächste Schritt hin zur Reaktivierung der Talgangbahn ist gemacht: Nachdem Zweckverband und Kreistag bereits grünes Licht gegeben haben, hat nun auch der Albstädter Gemeinderat dem Abschluss einer Planungs- und Realisierungsvereinbarung mit der SWEG Schienenwege GmbH (SSG) zugestimmt. Mehrheitlich. „Nein“ sagte nur Dr. Matthias Strähler (CDU).

Einstieg in Entwurfsplanung

Damit ist der Weg frei für den Einstieg in die Entwurfsplanung. Im Idealfall könnte die Talgangbahn bereits 2030 fahren. „Wir nehmen damit eine entscheidende Weichenstellung vor“, kommentierte OB Roland Tralmer, passend mit einer Eisenbahn-Metapher, die Abstimmung.

Aktueller Sachstand

Prof. Dr. Tobias Bernecker vom Zweckverband war am Donnerstag im Gemeinderat zu Gast und informierte das Gremium über den aktuellen Sachstand. Zum Vorhabenträgermodell gehöre auch, dass die Verkehrsleistungen in einem eigenen Verfahren vergeben werden müssten, so Bernecker.

In 18 Minuten von Ebingen nach Onstmettingen

Die SSG ist eine Infrastruktur-Tochtergesellschaft der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG). Die Vorplanungen für die Talgangbahn – als Teilstück des Projekts Regional-Stadtbahn Neckar-Alb – sind abgeschlossen. Bekanntlich soll die Talgangbahnstrecke zwischen Ebingen und Onstmettingen reaktiviert und in die geplante Regional-Stadtbahn integriert werden.

In 18 Minuten, so die Berechnung, die Bernecker vorlegte, soll man mit der Talgangbahn von Ebingen nach Onstmettingen kommen. „Das ist mit dem Auto nicht zu schaffen“, meinte Ralf Keppler (CDU).

Betreiberfrage geklärt

Mit dem Ja des Albstädter Gemeinderats zum Abschluss der Planungs- und Realisierungsvereinbarung mit der SSG ist nun also die Betreiberfrage geklärt. Seit Februar ist bekannt, dass die SWEG Interesse an der Übernahme von Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb der Talgangbahn hat.

Vertrag muss unterzeichnet werden

Der Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb hat der Vereinbarung mit der SSG einstimmig zugestimmt, der Kreistag hat der Sache mehrheitlich sein Placet gegeben. Als nächstes soll die Vereinbarung von allen Vertragspartnern unterzeichnet werden.

Zahlreiche Regelungen

In der Planungs- und Realisierungsvereinbarung sind die Kernaspekte des Zusammenwirkens von Kreis, Zweckverband, Land und Stadt Albstadt geregelt. Festgelegt ist dabei unter anderem, dass die Infrastruktur der Talgangbahn von Anfang an einen Halbstundentakt ermöglichen muss. Dieser nämlich ist dem Albstädter Gemeinderat ebenso wie der Verwaltung sehr wichtig.

Dringende Forderung nach Halbstundentakt

Zwischen den Vertragsparteien, dies ist der Sitzungsvorlage zu entnehmen, bestehe die Absprache, dass möglichst schon mit der Inbetriebnahmestufe I (Pendelverkehr im Talgang) der Halbstundentakt umgesetzt werden solle. Die Stadt Albstadt hat sich bereiterklärt, sich an der Finanzierung des Halbstundentakts zu beteiligen.

Nur attraktiv mit Halbstundentakt

Nur mit einer Bahn im Halbstundentakt, davon ist man im Albstädter Rathaus überzeugt, sei der Verzicht auf die Buslinie 44 zwischen Onstmettingen und Ebingen möglich. „Die Infrastruktur ist auf das ausgelegt, wo wir hin wollen“, also auf den Halbstundentakt, erklärte Prof. Dr. Bernecker. Das hörten die Stadträte gerne. Alle Redner – Ralf Keppler (CDU), Manuela Heider (Freie Wähler), Martin Frohme (SPD), Martin Braun (WSA), Jürgen Kiefer (Grüne), Elke Rapthel (ZUG) und Philipp Kalenbach (FDP) betonten, dass die Bahn nur attraktiv sein könne, wenn sie im Halbstundentakt fährt.

Stadt Albstadt beteiligt sich

Bernecker sprach auch die Aspekte an, die in der Verantwortung der Stadt sein werden und für die es weitere Vereinbarungen geben wird. Mit dem Ja zum Vertrag bekräftigt die Stadt Albstadt gleichzeitig auch die mit dem Kreis getroffenen Absprachen hinsichtlich Finanzierung der Betriebskosten, die über den Landesstandard, der einen Stundentakt beinhaltet, hinausgehen, und in Bezug auf eigenverantwortliche Realisierung der Umfeldgestaltung.

Weitere wichtige Entscheidugen stehen an

Wie geht es weiter? Ende 2024 wird entschieden werden müssen, wo der Endhalt in Ebingen sein soll. Zwei Varianten sind in der Diskussion: Bahnsteig dort, wo er früher war – in Richtung Stadt vor dem Bahnhof – oder auf der gegenüberliegenden Seite der Poststraße im Bereich Parkhaus. Und im Jahr 2026 wird dann die Festlegung in Sachen Takt erfolgen müssen.

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