Handball

Württembergliga im Blick: Matchball im Mazmann – „Füchse“ wittern Chance

10.04.2024

Von Daniel Drach

Württembergliga im Blick: Matchball im Mazmann – „Füchse“ wittern Chance

© MOSCHKON

Nach dem Sieg im Derby gegen Weilstetten wollen die Schwarz-Roten nun auch die Meisterschaft bejubeln.

Die HSG Albstadt kann mit einem Heimsieg gegen Lauterstein die Meisterschaft klarmachen. Derweil rückt bei den Weilstetter Teams wieder der Abstiegskampf in den Fokus.

Albstadt - Lauterstein (Samstag, 20 Uhr).

Nach dem denkwürdigen Derbysieg gegen Weilstetten hat die HSG Albstadt den ersten Meisterschafts-Matchball vor der Brust. Beim Sponsorenabend am Samstag können die Schwarz-Roten bereits am viertletzten Spieltag den Titel feiern.

Der Lokalkampf gegen die „Füchse“ wirkt in Albstadt noch nach. „Das war schon auch wichtig für die Region, dass es mal wieder solche Derbys gab“, sagte HSG-Trainer Michael Gruber nach dem 36:31-Erfolg. „Das sind die Spiele, für die man das Ganze macht. Wir haben uns nicht aus dem Konzept bringen lassen, haben es am Ende auch souverän gespielt. Da hat man die Erfahrung gesehen. Und jetzt haben wir uns ein Matchball-Spiel vor heimischer Kulisse erarbeitet.“ Der HSG-Coach hatte auch lobende Worte für die Weilstetter parat: „Wir kommen schwer rein, weil der TVW emotional wirklich voll da war. Sie waren gut eingestellt und haben es echt gut gemacht. Dennoch kann ich meiner Abwehr keinen großen Vorwurf machen. 13 Gegentore in der ersten Halbzeit sind völlig in Ordnung.“ Was man sich vorwerfen lassen müsse, so Gruber weiter, sei „dass wir nicht sofort die Lösungen im Angriff gefunden haben. Und dann machen wir einfach zu viele Nebenkriegsschauplätze auf, die wir eigentlich gar nicht nötig haben – aber das gehört bei einem Derby vielleicht auch ein Stück weit dazu.“

Letztlich haben die Albstädter den Erfolg aber teuer bezahlt, da sich Frank Raible die Nase brach und aller Voraussicht nach für den Rest der Saison ausfällt. „In allererster Linie tut es mir für Frank leid“, betont der HSG-Trainer. „Aber der Ausfall reißt schon auch eine große Lücke – gerade in unseren Innenblock.“

Gegen das Kellerkind aus Lauterstein ist am Samstag dennoch alles angerichtet für den finalen Schritt zum Titel. Gruber warnt allerdings. „Natürlich steht es auf unserer Agenda, mit einem Heimsieg die Meisterschaft klarzumachen und dann mit den Fans und den Sponsoren zu feiern“, sagt er. „Aber das müssen wir uns erst erarbeiten. Lauterstein hat zuletzt 6:0 Punkte geholt. Für sie ist es ein Spiel, welches sie ohne Druck angehen können. Gegen den Tabellenführer spielt man meistens noch ein bisschen besser – das hat man auch im Derby gesehen.“ Aus dem Hinspiel wisse man zudem, so Gruber weiter, „dass es eine Mannschaft ist, die nie aufgibt. Wir müssen ihr gutes Tempospiel unterbinden und selbst wieder mehr ins Tempo kommen. Das ist uns gegen Weilstetten nur phasenweise gelungen.“

Neuhausen - Weilstetten (Sonntag, 17 Uhr).

Das Lokalderby im „Fuchsbau“ war Werbung für den Handball – und ein echtes Highlightspiel. Für den TV Weilstetten war es trotz der Niederlage ein Mutmacher für den Saisonendspurt, in dem es um den Klassenerhalt geht.

Gegen den Spitzenreiter aus Albstadt verkaufte sich der TV Weilstetten teuer, unterlag letztlich nur knapp mit 31:36. „Die Jungs haben super gekämpft und über weiter Strecken auch richtig gut gespielt“, lobte Trainer Felix Euchner seine Schützlinge. „Ärgerlich ist, dass wir einfach ein paar Chancen liegen lassen. Das ist der Unterschied. Dass die Albstädter dann ihren Stiefel weiterspielen, ist klar. Da merkt man einfach die Routine. Für unsere jungen Spieler war es heute eine super Erfahrung, aus der sie lernen werden. Das wird uns in Zukunft auf jeden Fall noch helfen.“

Die vielen Nickeligkeiten sah der TVW-Coach kurz nach dem Abpfiff gelassen. „Am Ende war alles in Ordnung“, meinte Euchner. „Man sieht es ja auch, dass alle nach dem Spiel wieder beieinander stehen. Das ist einfach die Art von so einem Derby, so versucht man auch ein bisschen in den Kopf des Gegners zu kommen. Ich fand’s stark, wie unsere Jungs da ihren Mann gestanden sind. Aber letztlich gehört es dazu – wenn man danach auch wieder mit dem Gegner abklatschen kann.“

Nun steht wieder der Liga-Alltag an. Am Sonntag reisen die „Füchse“ zum TV Neuhausen/Erms. Gegen den Tabellenvierten sind die Weilstetter erneut eher Außenseiter – doch im Abstiegskampf braucht es dringend weitere Punkte. „Bisher hat Neuhausen in 2024 nur gegen Wangen verloren“, sagt Euchner. „Die Favoritenrolle ist daher klar verteilt. Aber wir wollen an das Albstadt-Spiel anknüpfen und den Schwung mitnehmen.“ Personell gebe es einige Fragezeichen, so der TVW-Coach weiter. „Aber wir werden mit 14 fitten Spielern in Neuhausen angreifen.“

Neckarsulm 2 - Weilstetten (Sonntag, 17 Uhr).

Die „Füchsinnen“ treten mit einer neuen Trainerin beim Primus an.

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