Nusplingen

Nusplinger Gemeinderat einigt sich auf Preis für erste zwei Grundstücke auf Samtfabrikareal

29.04.2024

von Renate Stoll

Nusplinger Gemeinderat einigt sich auf Preis für erste zwei Grundstücke auf Samtfabrikareal

© Janine Lehleiter

Noch liegt das Samtfabrikgelände in Nusplingen brach. Da soll sich aber bald ändern. Der Gemeinderat hat jetzt den Quadratmeterpreis für die beiden Grundstücke im nördlichen Teil (vorne im Bild) festgelegt.

Was ist ein für ein innerörtliches Verdichtungsgebiet angemessener Quadratmeterpreis? Eine Frage, mit der sich der Nusplinger Gemeinderat jüngst im Rahmen des Samtfabrikaerals beschäftigt hat. Das Gremium einigte sich auf einen Quadratmeterpreis und legte den Rahmen für den Baubeginn fest.

Auf dem Areal der ehemaligen Samtfabrik sind zwei Grundstücke mit Mehrfamilienbebauung vorgesehen, zwei mit Einfamilienhäusern. Bürgermeister Jörg Alisch erinnerte an die festgelegte Marschrichtung des Gemeinderats: „Die beiden Mehrfamiliengrundstücke wollten wir möglichst früh ausschreiben.“ Hintergrund: Die Planung einer solchen Bebauung würde einige Zeit mehr in Anspruch nehmen, als für ein Einfamilienhaus.

Die Preisfindung

Kämmerer Thomas Kech erläuterte die Vorgehensweise der Verwaltung für eine Preisfindung. Dafür wurde ein Gutachterausschuss herangezogen. Herausgekommen ist ein Mindestverkaufspreis, der sich aus dem ermittelten Bodenwert und gegebenenfalls anfallenden Beiträgen zusammensetzt.

Nicht bei allen Grundstücken ist der selbe Aufwand nötig, um diese zu erschließen. Um nun Gerechtigkeit herzustellen und alle gleichermaßen zu belasten, schlug die Verwaltung vor, die Erschließungskosten auf alle angrenzenden Grundstücke zu verteilen. Das schließt sie mit ein, denn auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich Gemeindegrund mit Turnhalle und Sportanlagen. Das gesamte Areal ist rund 17.000 Quadratmeter groß. Kech merkte an: „Die Gemeinde muss sich selbst einen Erschließungsbetrag berechnen.“

Der Mindestverkaufspreis

Alle Variablen berücksichtigt, kam die Verwaltung auf einen möglichen Mindestverkaufspreis von 142,09 Euro pro Quadratmeter. „170 Euro fänd‘ ich besser, aber diesen Wert werden wir vermutlich nicht halten können“, resümierte Kech.

Wie das Gremium abstimmt

Roland Hager und Peter Reiser fanden das ebenfalls eindeutig zu hoch. Reiser betonte: „Wir wollen Wohnraum schaffen. Mit 170 Euro bringen wir niemanden her.“ Er schlug 150 Euro vor. Auch für den von der Verwaltung angedachten Bauzwang von drei Jahren ab Kauf hatte er einen Gegenvorschlag: Baubeginn spätestens nach 3 Jahren, Fertigstellung nach 5. Das Gremium war damit einverstanden und legte den Quadratmeterpreis für die beiden Grundstücke mit Mehrfamilienbebauung auf 150 Euro fest – voll erschlossen.

Die beiden Grundstücke sollen nun im Amtsblatt und der Website ausgeschrieben werden, damit sich Interessenten bewerben können. Das Vergabeverfahren soll wie im Baugebiet Hirtenwiese II nach dem „Windhundprinzip“ geschehen.

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