Balingen

Indoor-Cup: Nur Albstadt bricht in TSG-Phalanx ein

02.01.2019

Reichlich Zuschauer in der SparkassenArena, faire Spiele und zwei Balinger Turniersiege am letzten Wochenende 2018: Der Kreisstadt-Klub zeigte sich mit dem 24. Indoor-Cup sehr zufrieden. Marcel Schlegel und Matthias Zahner

Drei Erkenntnisse verbleiben nach dem Budenzauber der TSG Balingen vom Wochenende: Zunächst, dass das Hallenfußballturnier in der Kreisstadt auch nach 24 Jahren noch einen großen Reiz ausstrahlt.

Indoor-Cup: Nur Albstadt bricht in TSG-Phalanx ein

© Moschkon

Im Halbfinale war beim Budenzauber in der Kreisstadt Endstation für Titelverteidiger FC 07 Albstadt. Die Blau-Weißen unterlagen dem späteren Turniersieger TSG Balingen mit 3:5.

Davon zeugen nicht nur die 36 teilnehmenden Teams, sondern auch die gut 4000 Zuschauer, welche an den drei Turniertagen in die SparkassenArena kamen und die Ränge fast komplett füllten.

Zweitens scheint der Schritt zurück zum regulären Hallenfußball anstelle der Futsal-Light-Variante, die in Balingen noch 2017 gespielt wurde, der richtige gewesen zu sein. Zumindest sprach sich der Großteil der Teilnehmer gegen den kleineren Futsal und der entsprechenden Regeln aus. Und drittens untermauerte die gastgebende TSG Balingen ihre Vormachtstellung im Bezirk Zollern. Die Regionalliga-Elf ließ keine Zweifel an ihrer Favoritenrolle, gewann das Große Turnier scheinbar mühelos – und verdrängte die eigene U 23 durch einen 7:2-Finalsieg auf Platz zwei.

Die Balinger U 19 triumphierte zu-dem im Kleinen Turnier und erreichte in der Hauptrunde das Halbfinale. Am Ende konnte nur Verbandsligist FC 07 Albstadt, der Dritter des Hauptturniers wurde, in die Balinger Phalanx einbrechen. Im Halbfinale waren die Blau-Weißen gegen die TSG zunächst schnell mit 0:3 in Rückstand geraten, schafften dann aber noch den 3:3-Ausgleich, ehe die Kreisstädter zwei weitere Treffer zum 5:3-Endstand nachlegten. Da hatte eine Überraschung zumindest in der Luft gelegen. Denn sportlich bedeutete die TSG-Dominanz eben auch, dass Überraschungen weitgehend ausblieben. Einzig das frühe Ausscheiden des Oberligisten 1. Göppinger SV, vor zwei Jahren noch Finalist, überraschte ein wenig.

„Drei Balinger Mannschaften im Halbfinale, das ist für uns von der TSG großartig, aber es nimmt dem Turnier ein bisschen die Spannung“, sagte Balingens Funktionär Frank Seifert, welcher seit der Erstausgabe 1996 die Turnierleitung innehat. Gleichzeitig freue man sich aus Vereinssicht, mal wieder den Cup bei sich behalten zu dürfen. Darauf spielte auch TSG-Trainer Ralf Volkwein an, als er nach dem Finalsieg seiner Regionalliga-Truppe nur halb im Ernst meinte: „Wir waren zuletzt immer sehr gute Gastgeber, haben anderen Teams den Turniersieg überlassen. Nun waren wir mal wieder dran.“ Zuletzt hatte sich die TSG vor drei Jahren den Turniersieg geholt.

Drei Teams eines Vereins im Halbfinale – das hatte es in der Turniergeschichte zuvor noch nie gegeben, versicherte auch Turnierorganisator Martin Kath, der rundum zufrieden war mit dem Verlauf des 24. Balinger Hallenturniers. „Tolle und faire Spiele, ein überragender Zuschauerzuspruch – aus Veranstaltersicht hat alles gepasst“, resümierte Kath. Volle Ränge, ergänzte Seifert, seien auch stets für die vielen ehrenamtlichen Helfer aus dem Verein eine schöne Sache. „Die sehen dann, dass ihre Arbeit vom Publikum angenommen und geschätzt wird“, so der Turnierleiter weiter, der ergänzte: „Auch die Schiedsrichter sind besonders im Großen Turnier unauffällig geblieben, das ist immer ein gutes Zeichen – ein Lob auch an die Referees.“

Joachim Koch, der die Balinger U 23 coacht, war vom Auftritt seiner Landesliga-Jungs beeindruckt. „Ich glaube schon, dass wir zu den besten vier Mannschaften des Turniers gehört haben und wahrscheinlich sind wir auch verdient ins Finale eingezogen“, sagte der Coach der Balinger „Zweiten“, der angesichts zweier Zehnmeter-Siege auch anmerkte: „In der Halle und speziell in den K. o.-Spielen braucht man natürlich auch immer etwas Glück.“

 

„Die Vereine wollen weiterhin den klassischen Hallenfußball“

Noch 2017 hatte der Württembergische Fußballverband (kurz: WFV) beschlossen, in der Halle sollte fortan Futsal statt des klassischen Hallenfußballs gespielt werden. Traditions?turnieren, wie etwa dem Indoor-Cup der TSG Balingen, wurde auch eine Lightvariante des tendenziell körperlosen Hallenspiels mit unter anderem einem kleineren Ball gestattet. Zu dieser Saison ruderte der WFV zurück. Jedem Organisator blieb die Variante selbst überlassen. Die TSG kehrte deshalb beim 24. Indoor-Cup zum klassischen Hallenfußball zurück. „Wir hatten uns schon im Vorfeld bei den Vereinen umgehört“, berichtet Turnierorganisator Martin Kath. Der Tenor sei einhellig gewesen: kein Futsal, auch kein „Futsal Light“.

An diesem Feedback hat sich während des Turniers nichts geändert. „Die Vereine wollen weiterhin den klassischen Hallenfußball“, sagt Kath. Turnierleiter Frank Seifert ergänzt: „Es wird eine jüngere Generation kommen, die in der Jugend schon Futsal gespielt haben und deshalb auch als Aktive in der Halle den Futsal präferiert, aber noch ist es zu früh.“ Die aktuellen Aktiven, die mit klassischem Hallenfußball sozusagen aufgewachsen sind, wöllten sich nicht mehr umgewöhnen, glaubt Seifert und kann dies auch verstehen. MAS

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