Albstadt

Umweltministerin Thekla Walker lobt Albstadts Engagement für landesweiten Biotopverbund

25.04.2024

Von Holger Much

Umweltministerin Thekla Walker lobt Albstadts Engagement für landesweiten Biotopverbund

© Holger Much

Axel Mayer von der Stadt Albstadt zeigte den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern einige Beispiele für hervorragende Biotoppflege.

Grünes Netz für mehr Artenvielfalt: Die Umweltakademie des Landes hat die dritte Fortbildungsveranstaltung zum Thema Biotopverbund in Albstadt in der Ebinger Festhalle eröffnet. Zu Gast war auch Umweltministerin Thekla Walker, die Albstadt eine Vorreiterrolle attestierte. Am Nachmittag ging es für die zahlreichen Teilnehmer dann raus in die Natur.

„Albstadt hat sich im Rahmen eines Pilotprojektes der Biotopverbundplanung früher als die meisten Kommunen angenommen und trägt bedeutend dazu bei, wertvolle Lebensräume zu erhalten und miteinander zu vernetzen,“ betonte Umweltministerin Thekla Walker jüngst in der Ebinger Festhalle.

Umweltministerin Thekla Walker lobt Albstadts Engagement für landesweiten Biotopverbund

© Holger Much

Auch der geschützte Feuersalamander ist in den angelegten Biotopen heimisch.

Sie dankte zudem den ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteuren vor Ort für ihr Engagement: „Dank Ihnen bringen wir die Biotopverbundplanung im Land ein gutes Stück voran.“ Die frühzeitige Einbindung von lokalen Akteurinnen und Akteuren aus Vereinen und Behörden in Albstadt habe vorbildlich gezeigt, wie die Machbarkeit von Maßnahmen besser abgeschätzt und interessierte Teile der Bevölkerung für die Umsetzung gewonnen werden konnten.

Albstadt hat schon 2015 begonnen

„Während andere Kommunen teilweise noch gar nicht angefangen haben mit der Umsetzung der Ziele des Biotopverbundes“, freut sich Axel Mayer vom Stadtplanungsamt Albstadt, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer später auch an einige beispielhafte Plätze in Albstadt begleitete, „haben wir tatsächlich schon 2015 begonnen und das Projekt fürs Erste 2018 beendet“.

Umweltministerin Thekla Walker lobt Albstadts Engagement für landesweiten Biotopverbund

© Mona Lehmann

In der Ebinger Festhalle drehte sich einen Vormittag lang alles um das Prinzip des Biotopverbundes.

Albstadt nimmt hier also tatsächlich eine Vorreiterrolle ein, was nun von höchster Stelle gewürdigt wurde. Die Fortbildung „Biotopverbund: Umsetzungen in der Praxis, Beispiel Albstadt“ der Umweltakademie des Landes schloss die dreiteilige Fortbildungsreihe „Grünes Netz für mehr Artenvielfalt“ für dieses Jahr am 24. April in Albstadt ab.

Im Wald und auf der Wiese gab es viel zu sehen

Hier nahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Verwaltungen, Kommunen, Landschaftserhaltungsverbänden, Verbänden, Planungsbüros und Ehrenamtliche teil. Eine Exkursion am Nachmittag zu den Maßnahmenflächen rund um Albstadt zeigte allen Teilnehmenden den Verbund von Biotopen noch einmal anschaulich.

Ein dichtes Netz verbundener Lebensräume

Die Umweltakademie ist die Bildungseinrichtung des Landes Baden-Württemberg und gehört zum Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Sie setzt auf eine breite und fundierte Vermittlung ökologischer Zusammenhänge.

Wichtig ist beim Biotopverbund, dass die Arten zwischen den Räumen wandern und sich genetisch austauschen können. Ein dichtes Netz verbundener Lebensräume – eben der sogenannte Biotopverbund – ist daher überlebenswichtig für die biologische Vielfalt und eine intakte Natur.

Umweltministerin Thekla Walker lobt Albstadts Engagement für landesweiten Biotopverbund

© Mona Lehmann

Umweltministerin Thekla Walker lobte bei ihrer Rede in der Ebinger Festhalle Albstadts Engagement für den landesweiten Biotopverbund.

Albstadt nimmt in Sachen Biotopverbund, also der bewussten Schaffung eines engmaschigen Netzes an Biotopen für gefährdete Arten, eine Vorreiterrolle ein. Die Teilnehmer der Umweltakademie konnten sich an vier Plätzen selbst ein Bild vor Ort machen.

Verschiedene Biotope unter die Lupe genommen

Besucht wurden die Teiche im Buchbachtal bei Pfeffingen. Die beiden Teiche wurden in Nachbarschaft zum Buchbach angelegt und sollen neben adulten Feuersalamandern, die im Buchbach vorkommen, auch weiteren Amphibien als Laichgewässer dienen. Die Firma Daiber sowie der NABU Albstadt schufen gemeinsam dieses Refugium für Larven des Feuersalamanders, Erdkröte, Gelbbauchunke, Berg- und Wassermolch.

Auch die Kreuzotterquartiere im Linkenbohl bei Onstmettingen wurden besucht. Im Jahr 2021 und 2021 wurden im Gewann Linkenbohl ein Winterquartier und mehrere Sommerquartiere für die Kreuzotter angelegt. Die Kreuzotter hat in Albstadt ihre letzte größere Population auf der Schwäbischen Alb. Am Projekt beteiligt waren der NABU Albstadt, das Regierungspräsidium Tübingen und die Stadt Albstadt.

Feuchtgebiet Geifitze auch überregional von besonderer Bedeutung

Die Anschubfinanzierung kam von den Albstadtwerken. Auch die Naturschutzaktivitäten der Forstreviere in Albstadt bei Onstmettingen zum Schutz und Erhalt der Wacholderheiden und Magerrasen vor Ort wurden vorgestellt, ebenso die Bereiche Stich und das Naturschutzgebiet Geifitze bei Onstmettingen, einem der seltenen Feuchtgebiete auf der schwäbischen Alb.

Durch die Lage an der europäischen Hauptwasserscheide zwischen Rhein- und Donausystem kommt dem Feuchtgebiet Geifitze auch überregional eine besondere Bedeutung zu, auch für den Biber, der hier zuhause ist.

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